Moin Leute!
Ich habe mir eigentlich vorgenommen, mich über die Themen Enschede und FMO-Ausbau nicht mehr aufzuregen. Als ich heute morgen allerdings den von Sebastian geposteten Zeitungsartikel ""FMO droht gefährliche Schieflage“ - Landtag gegen Flughafen Twente" gelesen habe, musste ich dieses Vorhaben wieder über Bord werfen.
Wenn ich lese, was die Grünen (und auch die Linken, bei denen verhält sich das allerdings ein bisschen anders) gemeinhin gerne als "Politik" titulieren, steigt mein Blutdruck trotz meines recht geringen Alters bedenklich.
Es gibt zwei Fakten, die es über die Grünen in Bezug auf Enschede und den FMO zu sagen gibt: erstens sind sie gegen Twente als Zivilflughafen, zweitens wehren sie sich vehement gegen jegliche Ausbauarbeiten am FMO.
Allein über diese beiden Sachverhalte lässt es sich wunderbar diskutieren. Wenn man die beiden genannten politischen Stellungen getrennt voneinander sieht, mögen sie durchaus als - wenn auch nicht politisch sinnvoll - dann doch wenigstens als parteiprogrammskompatibel angesehen werden.
Sowohl der FMO-Ausbau als auch die Wiederinbetriebnahme von Twente würden bei Ausführung deutliche und nachhaltige Eingriffe in die Natur bedeuten - und darum geht es den Grünen ja unter Anderem. Somit ist es aus grüner Sicht nicht unpassend, gegen beide Pläne zu kämpfen. Wenn die Grünen aber gegen den Ausbau von Twente sind, so ist es zutiefst destruktiver Schwachsinn, weiterhin gegen den FMO-Ausbau mobil zu machen. Wenn man nämlich einen Zivilflughafen in Twente dauerhaft verhindern will, ist man (aus meiner Sicht) regelrecht dazu gezwungen, sich dem Ausbau vom FMO nicht weiter in den Weg zu stellen. Die Holländer wissen ganz genau, wie sich das Verfahren um den FMO-Ausbau entwickelt hat. Wenn dieses Hickhack (mit Unterstützung der Grünen) jetzt mehrere Jahre so weitergeführt wird, werden die niederländischen Politiker irgendwann jegliche Scheu ablegen und Twente ausbauen. Der FMO hat in seiner jetzigen Form in einigen "Disziplinen" deutliche Wettbewerbsnachteile. Und die niederländische Regierung wird diese auf Dauer zu ihren Vorteilen zu nutzen wissen. Ich stelle also die These auf, dass mit jeder weiteren Verzögerung am FMO eine Wiederinbetriebnahme von Twente als Zivilflughafen wahrscheinlicher wird.
Wird Twente aber ausgebaut, dann haben die Grünen ein großes Problem: Die Umweltproblematik würde nicht aus der Welt geschafft, sondern lediglich 50 Kilometer nach Westen verschoben und zu allem Überfluss hätte man die Wirtschaft rund um den FMO zu Gunsten der niederländischen Wirtschaft enorm geschwächt. Mit anderen Worten ist die Einstellung der Grünen zu dem Thema in dieser Konstellation im Endeffekt nicht nur politisch, sonder auch parteiprogrammatisch unsinnig.
Die Grünen müssen sich (wie ich es sehe) von der Vorstellung loseisen, dass sie in den Fällen FMO und Twente tatsächlich umweltpolitisch etwas bewegen können - leider! Diesbezüglich kann - auch bedingt durch die recht harte niederländische politische Gangart - nichts erreicht werden. Somit würde die Angelegenheit in letzter Instanz wieder zu einer rein wirtschaftlichen. Und ich kann mir beim besten Willen - auch wenn es sich hier um die Grünen handelt - nicht vorstellen, dass tausende von deutschen Arbeitsplätzen nur zum Vorteil der
deutschen CO2-Bilanz (das Klima ist eine
globale Angelegenheit) aufs Spiel gesetzt werden sollen!
Gruß,
osna!
P.S.: Ich hoffe ihr versteht trotz meiner leicht konfusen Gedankenführung in etwa, was ich ausdrücken will
!
Gruß, Jonas.