Hallo Leute!
Zwar werde ich versuchen, mich in meinem Bericht verbal möglichst kurz zu fassen, werde mit diesem Versuch aber wahrscheinlich scheitern. Deswegen sei denen, die für das Lesen meiner Textbeiträge keine Zeit oder keine Lust mitgebracht haben, gesagt, dass auch die Bilder für sich einen ganz guten Überblick über meine Reise verschaffen.
Also:
Für mich stand im inzwischen vergangenen Monat März eine (gemessen an den bereisten Kontinenten) kleine Weltreise auf dem Programm. Geplant war die Reise schon seit Jahren. Da ich im letzten Jahr auch den letzten Stolperstein namens Abitur erfolgreich aus dem Weg geräumt habe und das Ende des Zivildienstes auch absehbar war, ging ich letztes Jahr dann in die genauere Planung.
Die Route, die mir ursprünglich durch den Kopf schwebte, stellte sich hierbei als zu zeit- und finanzaufwändig heraus. Grob stellte ich mir zunächst folgendes Routing vor: Zürich - New York - Hong Kong - Sydney - Zürich. Die Hürde, die sich dann als zu hoch herausstellen sollte, war Sydney. Da man bei einer Reise in die australische "Hauptstadt" nach übereinstimmender Meinung die Zeit mitbringen sollte, auch das (nicht zu kleine) australische Umland zu bereisen, fiel dieses Ziel also recht schnell aus der Reiseroute.
Als Ersatz hierfür kristallisierte sich Vancouver heraus, welches zwar ebenfalls vor allem durch sein weitläufiges Umland zu überzeugen weiß, allerdings auch auf der Strecke zwischen New York und Hong Kong liegt und sich somit leichter integrieren ließ.
So entstand mit der Zeit das folgende finale Routing: Zürich - New York - Washington D.C. - (Montréal) - Vancouver - Hong Kong - (Singapur) - Zürich. Da ich von meinem ersten USA-Besuch im Frühjahr 2008 durchweg positive Eindrücke von Washington gewonnen habe, wurde die amerikanische Hauptstadt recht kurzfristig in die Reiseplanung aufgenommen.
Die Einreiseformalitäten, die man bei Reisen in bzw. durch die USA zu bewältigen hat, überschreiten die Grenzen der Übertreibung und Schikane bei Weitem und stellen einen mitunter vor größere Geistige Herausforderungen, als eine anspruchsvolle Mathestunde. Als ich dann schließlich das ESTA-Formular ausgefüllt hatte (und mir nebenbei natürlich auch die 14 Dollar Gebühr pro Person hierfür aus der Tasche habe ziehen lassen müssen) und die Fluggesellschaften mit den von mir übermittelten Angaben zu den Fluggästen zufrieden waren, konnte am frühen Morgen des 06. März gen Flughafen Zürich aufgebrochen werden.
Von hier sollte uns American Airlines mit einer ihrer wunderschönen B763 nach New York John F. Kennedy bringen.
AA65
ZRH-JFK
10:10-13:10 (10:30-12:30)
06. März 2011
N354AA (Boeing 767-300)
Der Flug kurz und knapp zusammengefasst: Standard! Um einen kurzen Eindruck zu verschaffen werde ich bei jedem noch folgenden Flug ein paar Kriterien zur Bewertung aufführen (Skala von 6 Sternen):
Service**
Essen***
Komfort***
Pünktlichkeit/Abwicklung****
In New York angekommen hat man dann noch die Einreisekontrolle zu überstehen. Diese dauerte in unserem Fall leider über anderthalb Stunden und verhagelte uns somit die gute Bilanz, die wir durch die verfrühte Landung eingehandelt hatten. Zu allem Überfluss wurden wir auch noch von äußerst unschönem Wetter mit Starkregen und knapp 6°C empfangen. Mit einem (natürlich gelben) Taxi ging es zum Holiday Inn Express Times Square, das für die nächsten vier Nächte unsere Unterkunft sein würde.
Der starke Regen sorgte dann dafür, dass der erste Tag nach einem Spaziergang zum Rockefeller Center ein sehr frühes Ende fand. Ausblick auf Besserung versprach der Wetterbericht für die nächsten zwei Tage.
Und der Bericht sollte Recht behalten. Nach einem ausreichenden (und im Übernachtungspreis enthaltenem) Frühstück im Hotel machten wir uns schon gegen 08:30 Uhr auf den Weg Richtung Empire State Building. Zwar wollte ich später auch noch auf die Aussichtsterrasse des Rockefeller Centers, wir gönnten uns aber trotzdem auch die Terrasse auf dem Empire.
Und endlich geht's auch los mit den Bildern.
Blick vom Empire State Building: Central Park; Chrysler Building.
Blick vom Empire Stae Building: Manhattan; Brooklyn.
Da man laufenderweise einfach am meisten von der Stadt sieht und nebenbei auch noch Geld spart, schritten wir danach große Teile New Yorks zu Fuß ab.
Fifth Avenue (Ecke 32nd Street).
Seventh Avenue (Ecke 39th Street).
Der Weg führte uns (diesmal auf Grund der großen Distanz per Taxi) zum Staten Island Ferry Terminal. Die Staten Island Ferries verkehren etwa im halbstündigen Takt kostenlos zwischen Manhattan und Staten Island. Die Route führt unter anderem vorbei an der Freiheitsstatue. Für mich war/ist die Überfahrt aber eher wegen des schönen Blicks auf die Skyline interessant.
Staten Island Ferry: Skyline Manhattan; New World Trade Center; Hudson.
Staten Island Ferry: Freiheitsstatue; Skyline.
Ansonsten soll sich ein Besuch auf Staten Island laut Reiseführer nicht sonderlich lohnen und somit ging es gleich mit der nächsten Fähre wieder zurück. In New York wieder festen Boden unter den Füßen, stand als nächstes der Marsch durch den Financial District auf dem Programm.
Financial District: AMSE.
Ziel war Ground Zero bzw. das neue World Trade Center. Die Bauarbeiten an dem neuen Gebäude sind bereits recht weit fortgeschritten, auch wenn zu den geplanten 541 Metern des Freedom Towers noch ein wenig fehlt.
Ground Zero: New World Trade Center.
Die Baustelle rund um den Neubau ist blickdicht abgesperrt, nur der Gang zu einer westlich gelegenen Passantenbrücke gewährt einen Blick auf das Areal.
Nach diesem Abstecher hieß unser nächstes Ziel Central Park, welchen wir wieder mit Taxi anfuhren. Der Park erschien mir beim Blick vom Empire State Building am Morgen nicht spektakulär groß zu sein. Als ich aber ersteinmal drin stand musste ich mein erstes Urteil revidieren. Der Park ist verdammt groß und beherbergt neben vielen Bäumen kilometerlange Wege, mehrere Seen und einen (sehr kleinen) Zoo. Ansonsten ist dem Park zu dieser Jahreszeit noch nicht mehr abzugewinnen als die grandiose Sicht auf die Häuser, die ihn Umgeben.
Central Park: Ecke Fifth Avenue.
Nach etwas längerem Aufenthalt im Park gingen wir durch die Fifth Avenue zurück Richtung Rockefeller Center, in dessen Inneren wir Tags zuvor natürlich schon einen schönen Starbucks ausfindig gemacht hatten. Dummerweise hatte sich der Regen des Vortages in eine Erkältung mit äußerst ekligem Husten niedergeschlagen, sodass eine heiße Schokolade nach diesem Tag sehr gut tat. Denn an diesem Abend wartete auch noch mein geheimes Highlight auf uns: Das Basketballspiel der Knicks gegen Utah Jazz im ausverkauften Madison Square Garden!
Nach ausgiebiger Erholungspause ging es dann gegen 17:30 Uhr mit Abstecher zur Burgerschmiede Richtung Garden, der genialerweise nur etwa 10 Gehminuten von unserem Hotel entfernt liegt. Da nur Amerikaner und Kanadier print-at-home - Karten bestellen können, waren unsere Tickets beim Ticketschalter hinterlegt. Dieser ist hinter der Sicherheitskontrolle am Eingang platziert und Bedarf somit einer geraumen Zeit der Suche, während derer ich bereits zu zweifeln begann, ob wir irgendwann wirklich irgendwelche Karten in den Händen halten würden. Letztendlich konnten wir uns aber durchfragen und erhielten druckfrisch unsere Billets.
Der Madison Square Garden fasst bei Sportveranstaltungen etwa 20000 Zuschauer und ist somit zwar nicht die größte, aber sicherlich eine der schönsten Basketballarenen in Amerika. Die Stimmung bei einem Basketballspiel ist natürlich nicht mit der eines Fußballspiels in Deutschland zu vergleichen. Sie lebt größtenteil von der Lautsprecheranlage und den Typen, die das ganze Spiel über die Tribünen rennen und Merchandise-Artikel raushauen. Auch an Prominenten an der Seitenlinie spart man bekanntermaßen nicht: Joe Frazier (der sich vor ewigen Zeiten im Garden schon hat verprügeln lassen) und Kevin Bacon (unter anderem aus dem Film Hollow Man bekannter Schauspieler) hießen die heutigen Courtside Celebs. Zudem spielt in den längeren Pausen noch eine Live-Band und in der Halbzeitpause spielen zwei Rollstuhlfahrer-Teams Basketball gegeneinander. Es wird also einiges getan, um die sensationsgierigen Amerikaner einigermaßen bei Laune zu halten (bei der Auflistung darf man natürlich auch die Cheerleader nicht vergessen!.
Ein paar Bilder zum Spiel gibt es natürlich auch noch:
Madison Square Garden.
Korb unter scharfem Beschuss beim Aufwärmen.
Einlauf der heimischen Knicks.
Spielszene.
Das Spiel endete 131:109 für die Knicks und war quasi nach dem dritten Viertel entschieden. Entscheidender Spieler auch diesmal wieder Amare Stoudemire, der in dieser Saison gute Chancen hat, zum MVP (wertvollsten Spieler der Liga) gewählt zu werden.
Diese Veranstaltung war definitiv jeden ausgegeben Cent wert, hat wahnsinnigen Spaß gemacht und war zudem noch ein abendfüllendes Programm. Sollte es mich nochmal nach New York verschlagen, steht ein Spiel der Knicks auf jeden Fall ganz oben auf der Wunschliste.
Am nächsten Tag starteten wir wieder mit einem frühen Frühstück. Der Blick nach draußen verriet, dass auch dieser Tag gute Sicht versprechen würde und somit fiel die Entscheidung, die Aussichtsterrasse des Rockefeller Center zu besuchen, nicht mehr wirklich schwer. Es gibt die Möglichkeit, für das sogenannte "Top of the Rock" eine Eintrittskarte zu kaufen, die zum doppelten Eintritt berechtigt (einmal morgens, einmal abends) und zudem mit 32$ nicht zu übertrieben teuer ist.
Times Square.
Da der Blick bei Tageslicht aber nicht spektakulärer ist, als der vom Empire State Building, erspare ich euch jetzt mal diese Bilder und gehe direkt über zum nächsten Programmpunkt über: die Brooklyn Heights.
Zu erreichen sind die Brooklyn Heights - Überraschung - über die weltberühmte Brooklyn Bridge. Die Heights eignen sich wunderbar, um für eine Weile dem Stress der Großstadt zu entfliehen und stattdessen die Großstadt vom anderen Flussufer aus zu betrachten.
Bekannt sind die Heights vor allem für ihren sehr grünen und europäisch anmutenden Anblick!
Aus Mangel an weiteren revolutionären Fotomotiven springe ich ohne Umschweife auf den Abend, an dem es für uns ja nochmal auf die Aussichtsterrasse des Rockefeller Centers ging. Die Schlange vor dem Aufzug war abends deutlich länger als noch am Morgen. Allerdings ging es auch jetzt wieder ohne große Verzögerung nach oben. Spätestens auf der Terrasse wurde uns bewusst, dass halb Deutschland durch die Weltgeschichte reist. Wer zu laut lästert, erntet mitunter bitterböse Blicke! Der „Top of the Rock“ hat im Vergleich zur Terrasse auf dem Empire State Building einen entscheiden Vorteil: Man blickt von hier aus auch auf das Empire State Building! Außerdem ist die obere Etage der Terrasse weder von einem Zaun noch von einer Plexiglasscheibe begrenzt. Man hat also ungetrübten Blick auf New York.
Nun lass ich aber die Bilder sprechen:
Der Donnerstag war für uns dann der nächste Reisetag. Da wir allerdings den Vormittag noch in New York verbringen konnten und das Wetter nicht mehr allzu schön war, bot sich ein Museumsbesuch geradezu an. Die Schlange und der vor dem Eingang des Museum of Modern Art angeschlagene Eintrittspreis stimmte aber zumindest mich wieder um. Stattdessen schlenderte ich zwei Stunden durch die Straßen. Dank eines weiteren starken Regenschauers zog es mich irgendwann in die St. Thomas Church, wo ich den Rest der Zeit in der hintersten Bank saß und einem Gottesdienst lauschte.
St. Patrick's Cathedrale.
Das war er nun erstmal, der erste Teil meines Reiseberichts. Ich hoffe, er gibt euch einen guten Überblick über die erste Destination New York.
Kritik ist sehr willkommen (auch und vor allem bezüglich der Bilder: scharf? zu stark komprimiert?) Ich denke, dass im Laufe des morgigen Tages dann der zweite Teil (Vancouver, Whistler und Umgebung) eintrudeln wird.
Bis dahin wünsche ich einen schönen Abend.
Gruß,
Jonas!