[BoingA323]

Danke für den Bericht, das klingt ja erstmal nicht so schlecht wie ich befürchtet habe. Abgesehen von der Sprache.

Wie ist den das englisch der Crew? Kann man sich mit "Hauptschulenglisch" verständigen oder wenigstens verstehen was gesagt wird, oder ist eher so ein Business-englisch.

[Pro3800]

Hallo zusammen,
auch von mir ein kleiner Erfahrungsbericht:

Fr, 24.05. FMO - TFS

Der Check-In ging sehr schnell - wir hatten vorher Plätze am Notausgang mit mehr Beinfreiheit gebucht (15,- € p.P. pro Weg - sehr angenehme Preise! Condor auf DUS-TFS für einen "normalen" Platz zwischen 25,- - 30,- EUR), wurden kurz gefragt ob wir die Voraussetzungen erfüllen und nach weniger als 2 Minuten nach dem Anstellen waren wir die Koffer los und hatten unsere Bordkarten.
Zu beobachten war hier, dass jeder Koffer auf jeden einzelne Person gebucht wird, nicht wie so oft bekommt einer alle Koffer...

Boarding war auch pünktlich und unser Flugzeug war die TC-COR, knapp über 2 Jahre alt.
In Münster haben Sie eine Fluggastbrücke genutzt, in TFS einen Bus.
Das Flugzeug war sehr sauber, die Plätze am Notausgang für große Menschen wie mich jeden Cent wert .

Von der Crew konnte jeder deutsch sprechen- der Kapitän des Flugzeugs war ebenfalls ein Deutscher (für die, die es interessiert ).

Durch die Plätze am Notausgang haben wir nochmals eine extra Einweisung incl. eigener Sicherheitskarte, wo nochmal das Öffnen des Notausganges erklärt wurde (türkisch und englisch), bekommen.

Die Monitore funktionierten leider nur in der ersten Reihe, sodass bei der Crew bei den weiten Wegen in FMO doch noch Hektik aufkam, die Sicherheitseinweisung "manuell" zu machen, da wir schon fast auf der Startbahn standen, als diese beendet war.

Es gibt ein Bordmagazin auf Englisch und Deutsch, Menükarten werden nach dem Start ausgeteilt - die Preise bewegen sich doch schon im oberen Niveau:
- Currywurst, Lasagne oder irgendwas mit ?Curry-Hähnchen? und Reis zu je 9,-€ (hat komischerweise niemand bestellt...)
- div. Sandwiches zu je 5,-€
- Kaffee 3,- € (Wobei der "frisch" aus einem Jacobs-Instantpäckchen mit heißem Wasser aufgerührt wurde), allerdings sind deren Becher doch wirklich SEHR klein - war irgendwie nichts drin - ebenfalls gibt es keine richtige Kaffeemilch, sondern nur dieses Instant-Kaffeeweißer...
- div. Softdrinks auch je 3,-€ (0,33L)
- Instant-Nudelsuppe zu je 3,50€

und noch andere Kleinigkeiten, aber auf jeden Fall ein gehobenes Preisniveau - welches die Produkte leider nicht halten.

Insgesamt wurden 2 Runden durch den Flieger gedreht.

Der Flieger war zu ca. 75% gebucht und überpünktlich.

Fr, 31.05. TFS-FMO

Wie effektiv hier der Check-In war kann ich nicht beurteilen, wir waren zum Glück kurz bevor die Busse kamen in der Schlange, sodass wir nur eine Person vor uns hatten - die Mitarbeiterin von Aviapartner arbeitete aber mit einer Gelassenheit....

Wieder erwartete uns nach einer kleiner Busfahrt die TC-COR.

Diesmal leider in einem miserabelen Zustand - in den Kofferablagen lag noch Müll mindestens vom Hinflug, der Boden war wirklich dreckig (Krümmel, Plastikbecher, Servietten) und die Tische an den Sitzen haben bestimmt seit unserem Hinflug keinen Lappen mehr gesehen, zudem waren an der Notausgangstür überall braune Ränder - ebenso wurden die Sicherheitsgurte nicht überall ordentlich hingelegt (mir persönlich egal - sagt aber viel über die Motivation des Personals aus, dafür das der Flug über 30 Min zu früh gelandet ist und wirklich reichlich Zeit am Boden hat..., gehört irgendwie dazu, dass es ordentlich aussieht, bekommt sogar Ryanair hin...).

Boarding war entsprechend der ultra-frühen Landung natürlich auch früh, also wieder alles pünktlich.

Die Crew war diesmal nicht wirklich des deutschen mächtig - es ging zwar, es war aber sehr gequält und wurde so gut es geht vermieden - einfachstes Englisch zur Verständigung war aber mehr als ausreichend.
Immerhin funktionierten diesmal die Monitore, wir erhielten unsere Notausgangserklärungen und sind bereits 2 Minuten vor der offiziellen Uhrzeit gestartet.

Der Flug verlief soweit unspektakulär - nach dem Start wurden die Menükarten verteilt und per Durchsage darauf hingewiesen, dass "(...) die Passagiere, die ein Essen vorbestellt haben, dieses bald erhalten werden, bevor mit dem regulären Service begonnen wird" - schade, dass das einzige was man auf der Corendon-Seite machen kann einen Sitzplatz sowie mehr Gepäck buchen ist...

Das Angebot war gleich dem oberen.

Der Flug landete überpünktlich kurz nach 0:00 Uhr am FMO.

Diesmal war der Flug fast zu 100% ausgebucht - mir sind nur 2 leere Plätze aufgefallen - FMO läuft!

Fazit
Einen Vergleich zur Germania kann ich nicht ziehen, leider wurde der Flugbetrieb kurz vor unserem ersten Flug mit ihr eingestellt.

Im Vergleich zur EW und DE wurde ich Sie auf eine Stufe mit Condor setzen (Wobei ich von der Condor nach dem Ihr Ruf ja eigentlich ganz gut ist mehr als enttäuscht war) - Dort kann das Personal zwar deutsch, aber die Plätze (wir sind dort bislang nur B757 geflogen) sind mindestens genau so eng (wenn nicht schlimmer) und eine vorherige Reservierung einfach nur unverschämt teuer (50€ für mehr Beinfreiheit), wobei dort der Vorteil besteht, dass man zu halbwegs akzeptablen Preisen Essen incl. Getränke vorbestellen kann, dennoch hatte ich das Gefühl auf dem Flug, dass die Crew froh war wenn Sie nicht mit dem gemeinden Fluggast zu tun haben musste..).
EW ist und bleibt meine Lieblingsfluggesellschaft, allerdings am FMO nur nach PMI anzutreffen - aber da kommt Corendon bei weitem nicht heran.

Viele ältere Mitreisende haben sich noch drüber aufgeregt, dass es weder kostenfrei Essen noch Getränke gab und die Produkte, die es zu kaufen gab, sehr teuer waren- wahrscheinlich noch von Germania gewöhnt, dass es mit drin war.

Aber Corendon ist auf einem guten Weg -wobei hier und da noch kleine Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

[BoingA323]

Danke für den Bericht!

folgende Ausführungen basieren auf der gefährlichen Kombination aus Halbwissen und Spekulationen. Korrektur grober Schnitzer erwünscht.

Könnten deine Unterschriedlichen Erfahrungen darin begründet liegen , dass Corendon dabei ist komplett neue, fest (in DE) stationierte Mannschaften aufzubauen?
Und du einmal eine solche hattest und einmal bei eine , die in AYT durchgetaucht werden?

Wärend bei ersterem tendenziell die Motivation imho schon fast von allein gegeben ist, ist bei letzterem eigentlich nur mit "monetarisierenden" Mitteln die Motivation hoch zu halten. Und das imho auch nicht gerade zuverlässig.

Die ersten Crews wurden ja mit der Überführung des Vogels eingeflogen und hatten je nur 1. Mitglied das einigermaßen deutsch konnte.

Auf jeden Fall wäre der Aufbau neuer, fest in Deutschland (besser fest am FMO) stationierter Crews, ein starkes Zeichen für sehr langfristige Pläne. Bliebe man dabei ,in AYT immer durchzutauschen, könnte man sich jederzeit zurück ziehen.

[737-800]

@ Pro3800: Vielen dank für deinen Erfahrungsbericht!

@BoingA323: Corendon hat am FMO keine Crewstation, diese kommen aus Türkei.

[B777]

Auch von mir vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Finde ich toll und fände es noch toller, wenn wir im Forum mehr Erfahrungsberichte lesen dürften...natürlich gerne auch zu anderen Airlines.

[aviation-fan]

Hier ein Interview zur aktuellen Strategie von Corendon Airlines:
"Wir kommen nicht als Germania-Ersatz" - Corendons Pläne in Nürnberg

- Aktuell will man neben dem klassischen touristischen Urlaubsverkehr auch ethnischen Verkehr etablieren, vor allem in den Randlagen der Umlaufpläne, was bisher gut funktioniere.
- Bestenfalls wird eine Maschine 18 Stunden pro Tag genutzt.
- Airline-Chef plus Team touren durch Deutschland, um sich vorzustellen und Vertrauen zu schaffen (auch Münster wird genannt)
- 1,5 Mio. Sitze im Sommer 2020 ab Deutschland (+60%)
- Man wolle an gewissen Qualitätsmerkmalen festhalten (feste Sitzplätze, 20 kg Gepäck, Service an Bord und der Verzicht auf "Verkaufsschlachten").
- Ganz wichtiges Kriterium für Corendon: Kein Nachtflugverbot. Abgesehen von der Auslastung der Maschinen gehe es auch darum, Verzögerungen abfangen zu können.
- Das aktuelle Wachstum in Deutschland folge einem Plan, den man schon vor der Germania-Pleite hatte (passt aus meiner Sicht dazu, dass es schon vorher Gespräche zwischen FMO und Corendon gab).
- Abgesehen von NUE, CGN und FMO gebe es derzeit keine weiteren Stationierungspläne.

[Mariussk]

passt aus meiner Sicht dazu, dass es schon vorher Gespräche zwischen FMO und Corendon gab

Wurde hier bestätigt:
https://www.aerotelegraph.com/london-auf-der-wunschliste-hinter-wien-und-berlin

[aviation-fan]

Ja, darauf (und auf bereits noch früher vom FMO getätigte Aussagen) bezog ich mich.

[ausfly]

Was mir noch nicht bekannt war: Corendon will offenbar zum Sommer 2021 auch in Düsseldorf eine Basis mit schätzungsweise 2 Maschinen aufmachen. Entsprechende Flüge zu den touristischen Standardzielen sowie nächtlicher Verkehr in die Türkei ist bereits buchbar. Damit ist DUS die erste Deutschland-Basis von Corendon, die keine 24/7-Öffnung vorzuweisen hat.
Auf der Homepage ist zudem eine Übersicht über alle Flugziele und Frequenzen für den kommenden Sommer zu sehen.

[BoingA323]

Hm, stimmt, über der HP ist ein sehr üppiges Programm geladen, fast komplett in direkter Konkurrenz zum FMO.

Allein Kos und Lanzarote bisher nicht ab DUS.

Spannend.

Habe bisher nur über der APP geschaut, dort sind bisher ausschließlich Flüge von extern geladen.

Schauen wir mal was das wird, denn bis auf DTM sind sie dann an echt jedem NRW Flughafen Verhältnismäßig stark vertreten. (Selbst PAD wird ja angeflogen)

Ich kann mir das irgendwie nicht so richtig erklären, außer sie wetten darauf nach Corona, ein entscheiden Vorteil gegenüber den anderen zu haben. Und in der weiteren Folge sich aussuchen zu können, auf welchen Flughafen man sich konzentrieren kann.

Wird spannend.

Da damit auch eher unwahrscheinlich ist, dass man auf absehbar Zeit, am FMO groß expandiert, wird es wohl auch wichtig für den FMO, sich "schonwieder" vorsorglich um "Ersatz" ...äh ... Ich meinte ergänzenzung zu bemühen.

Wird Spannend , sagte ich das schon ?!?