Ich greife den heutigen Spiegel-Artikel aufgrund des FMO-Bezugs einmal auf für ein neues Thema in diesem Thread:
Verlierer ist der Kunde
Der Artikel wirft die Frage auf, inwiefern sich die Flugpreise durch den LH/AB-Leasingdeal und die Annäherung von LH und Etihad verändern könnten. Dabei wird aufgrund der geringeren Konkurrenzsituation und weiteren Monopolstellungen der LH-Gruppe auf einigen Strecken, die AB einstellt, mit insgesamt steigenden Preisen gerechnet. Als Beispiel wird von Ralph Rettig, Vizepräsident des Geschäftsreiseverbands VDR, der Rückzug von AB auf der Strecke FMO-MUC aufgeführt. Die Preise sollen sich im Nachgang nach seinen Untersuchungen um rd. 60% erhöht haben.
Inwiefern Letzteres zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen. Die grundsätzliche Aussage, dass der Kunde der Verlierer ist, finde ich allerdings zu pauschal. Kurzfristig vielleicht, aber auch nur auf einzelnen Strecken. Solange bis andere Anbieter - sofern es die Strecke hergibt - neu einsteigen. Gleichzeitig dürften die Preise jedoch auf den hart umkämpften Strecken weiter sinken und damit andere Kunden Gewinner sein.
Was im Artikel durchscheint, ist dabei der typisch deutsche "Ungerechtigkeitsreflex": Wenn es auf der Strecke A günstig ist oder war, dann muss es auch auf Strecke B so sein. Ist doch unfair, wenn man dort viel mehr zahlen muss. Im Artikel klingt es fast so, als würde es ein Grundrecht auf billige Flugtickets geben oder zumindest "gerechte" Preise. Gibt es aber nicht. Ist das persönliche Pech derjenigen, die nun eine neue Monopolstrecke buchen möchten/müssen. Von der harten Konkurrenz und den niedrigen Preisen haben diese in den letzten Jahren profitiert - jetzt sind andere dran. Muss man mit leben...