Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn




Neuigkeiten und Geschichten rund um den Airport

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon aviation-fan » 2. Jun 2011, 15:10

Ich denke, hierhin passt folgendes ganz gut:
Nachtflug entscheidend

Darin geht es um PAD und der Artikel wird auch gerade im PAD-Forum diskutiert. Dort könnte sich die Bahnverlängerung auf 2500m als Schuss in den Ofen bzw. ins eigene Knie erweisen. Wenn ich es richtig verstehe, ist es dort möglich, dass ein Nachtflugverbot kommt, also keine Flüge mehr mindestens zwischen 5 und 23 Uhr, alleine schon weil die ursprüngliche Betriebsgenehmigung gar keine Nachtflugerlaubnis enthält. Wenn das kommen sollte, wird der Flughafen auch nicht die eigentlich schon geplanten Investitionen von 21 Mio. € tätigen.

Also nur für den Fall, dass auch in PAD ein Nachtflugverbot kommen sollte, sehe ich für den FMO ein kleines Plus an Chancen aufgrund der hiesigen 24 h Betriebszeit. Denn dann wäre der FMO in NRW der einzige Flughafen neben CGN, der den Airlines das bieten kann, und gerade für die Stationierung von Maschinen und den Ausbau des Tourismus ist das ein entscheidender Faktor. Wer weiß, ob dann in Zukunft z.B. nicht eine zusätzliche Maschine von AB, DE, ST oder sonst irgendeiner Airline nicht eher am FMO stationiert wird, als z.B. in DTM oder PAD, wenn der FMO so ein Alleinstellungsmerkmal hat.

Bei einem Ausbau auf ca. 2500m, der hier ja diskutiert wurde, halte ich daher jedenfalls zur Zeit für fraglich, ob das sinnvoll wäre, wenn man dadurch womöglich den Nachtflug verliert. Denn ca. 2500m sind für Langstrecke zu wenig, und für die Kanaren/Ägypten scheinen ja seit Einführung der 738 mit short field performance enhancement schon die 2170 m zu reichen. Sonst würden AB und ST/TUI in dem Bereich wohl auch nicht kräftig das Angebot ausbauen, wie es dieses Jahr geschieht. Jedenfalls würde ich für 2500m Bahn nicht unbedingt den Nachtflug riskieren wollen. Dann lieber wie doppeldecker sagte: Lieber die kurze Bahn mit Nachtflug als ne etwas längere Bahn ohne Nachtflug.
Wie es bei einem Zwischending von 2700-2800m Bahn, was ja auch mal in Diskussion war, aussehen würde, weiß ich nicht. Keine Ahnung, wie weit die gängigen Widebodies wie A330, 767 oder bald 787 z.B. mit 2700m Bahn kommen, also ob eine solche Bahn langstreckentauglich wäre. Ich habe jedenfalls gehört, dass es in DUS selbst mit 3000m auch nicht immer unproblematisch ist bei den "längeren" Langstrecken.

Wenn schon eine Beschränkung der maximalen Bahnlänge, dann eher auf 3000m (wenn das geht), damit man echte Langstreckenchancen hat. Nur dafür wäre, wenn ich Stöwers Aussagen aus der Vergangenheit richtig deute, ein komplett neues Planfeststellungsverfahren nötig und ich halte es für fraglich, ob der FMO das nochmal auf sich nimmt. Am schönsten wäre es natürlich, wenn man im Planergänzungsverfahren einfach auf die zweite Ausbaustufe (3600m) verzichten könnte und damit einige Naturschutzprobleme umgehen könnte. Aber ich glaube wie gesagt, das ist nicht möglich(?).

Jedenfalls bin ich nach diesem Gerichtsurteil, ähnlich wie osna, generell sehr skeptisch, ob der FMO jetzt noch realistische Chancen hat, den Ausbau durchzusetzen. Vielleicht (aber das können wohl nur Experten und Juristen wirklich einschätzen) sollte man das jetzige Projekt ganz fallen lassen, und nach Abklärung mit dem NABU ein neues Planfeststellungsverfahren für eine max. 3000m-Bahn einleiten. Aber das ist wohl nur reines Wunschdenken.

EDIT: Obwohl es vielleicht doch nicht komplett Wunschdenken ist. Den jetzigen Prozess wird der FMO wohl durchziehen, aber ich erinnere mich an einen älteren Zeitungsartikel, in dem aus FMO-Gesellschafterkreisen gesagt wurde, dass man für den Fall des Verlierens sofort in eine neue Planfeststellung für eine 3000m Bahn gehen würde.
aviation-fan
 
Beiträge: 3159
Registriert: 21. Sep 2009, 04:06

von Anzeige » 2. Jun 2011, 15:10

Anzeige
 

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon UAL900 » 2. Jun 2011, 21:52

Hi !

Sind wir doch mal ehrlich...kein Mensch braucht 3600m im Münsterland...3000m reichen völlig aus. Seit ein paar Tagen fliegt BA mit ner 777 von LHR nach San Diego...und auch wieder zurück. Die Bahn in San Diego ist nur 2865m lang und ne 777 schafft es zurück bis LHR. Wofür will der FMO also 3600m in die Landschaft prügeln, die sowieso keiner braucht ? Die Herren der GF sollten das Angebot vom NABU annehmen, 3000m machen und alles ist gut.

Gruß
UAL900
 
Beiträge: 41
Registriert: 31. Aug 2010, 22:46

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon skorpion » 3. Jun 2011, 06:10

UAL900 hat sicherlich recht, wenn er die Länge des runways für Passagierverkehr mit 3000m als ausreichend ansieht. Ich teile seine Meinung auch dahingehend, dass man sich sicherlich mit dem NABU darüber einigen kann, zumal dieser es wie weiter oben verlinkt schon so angekündigt hatte. Aber die Frage nach dem warum für 3600m muss natürlich gestellt werden. Dazu fallen mir zwei Argumente ein. Zum einen handelt es sich aus politischer Sicht um einen sogenannten Vorratsbeschluss. Planfeststellungsverfahren im Verkehrssektor brauchen in der Regel in Deutschland mehr als zehn Jahre. Dieses ist in keinen anderen Land in Europa so ausgeprägt wie bei uns Deutschen. Durch die jetzige Planfeststellung hätte der FMO die Möglichkeit ohne weitere Schwierigkeiten die Startbahn bei Bedarf nochmals um 600m zu verlängern. Wie gesagt bei Bedarf. Geplant sind doch sowieso erstmal nur die 3000m.
Eine zweite Notwendigkeit für 3600m sehe ich insbesondere darin, dass vom FMO vermehrt Frachtflüge durchgeführt werden sollen. Ich kann mir vorstellen das in der GF durchaus damit geliebäugelt wird, Frachter aus Ostasien zum FMO zu locken. Wir haben hier nun mal den riesigen Vorteil der ganztägigen Öffnungszeiten. Und Frachtflüge kommen in der Regel in der Nacht an. Das dieses Szenario nicht ganz so abwägig ist wird allein schon daraus deutlich, dass die BI gegen den Ausbau des FMO immer wieder auf den Generalausbauplan hinweisen, in dem ein großer Frachtbereich vorgesehen ist. Und in diesem Fall macht dann eine 3600m-Bahn mehr als Sinn.
skorpion
 
Beiträge: 363
Registriert: 24. Jan 2011, 19:21
Wohnort: Steinfur

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon B777 » 3. Jun 2011, 07:47

Ich kann euren Optimismus bei der Zustimmung des NABU zu einer 3000m Bahn nicht ganz teilen.
Vor einiger Zeit vielleicht, aber jetzt - wo man sieht, dass Richter einem zumindest teilweise Folgen und wo der FMO schon stark in der Kritik steht - würde es mich nicht wundern, wenn man den Ausbau komplett verhindern möchte.

Aber warten wir die nächste Zeit ab, ich hoffe es wird auch Stellungnahmen zur genauen Urteilsbegründung geben.
Bild
B777
First Officer
 
Beiträge: 1468
Registriert: 20. Sep 2009, 13:17

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon skorpion » 3. Jun 2011, 08:06

Sicherlich sind die Bedenken von B777 berechtigt und es muss erst mal abgewartet werden ob sich da wirklich noch eine Lücke zur Einigung auftut. Ich bin da aber nicht ganz so skeptisch wie B777. Noch im Februar 2010 hatte der FMO mit dem NABU über Lösungsmöglichkeiten verhandelt. Dazu folgender link: http://www.muensterschezeitung.de/lokal ... 967,827941
Auch stehen nach wie vor die Aussagen von Tumbrink schriftlich fixiert auf der Seite des NABU. In der Sache wurde zwischen beiden Parteien immer sehr hart und mit starken Bandagen gekämpft. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass es persönlich unfair oder unter die Gürtellinie ging. Wir sollten vielleicht die schriftliche Urteilsbegründung abwarten. Es ist ja durchaus möglich, dass zwischen den Zeilen der Hinweis auf eine gütliche Einigung vorgezeichnet ist. Bei einer Bahnlänge von 3000m wäre der NABU nach eigenen Aussagen ja bereit, den Sagen umwobenen Bach zu verlegen. Und es wäre somit die Lösung erreicht, die der FMO immer wollte. Der NABU will sicherlich außerdem nicht seine ganzen Geldmittel für Prozesse mit dem FMO ausgeben. Auch er ist an einer Lösung interessiert.
skorpion
 
Beiträge: 363
Registriert: 24. Jan 2011, 19:21
Wohnort: Steinfur

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon doppeldecker » 3. Jun 2011, 09:04

Ich teile die Ausführungen von skorpion, dass man mit Frachtflügen liebäugelt.
Aber genau die Nachtflugerlaubnis, die dafür notwendig ist, droht mit dem Ausbau und mit
der damit verbundenen neuen Betriebsgenehmigung verloren zu gehen.
Irgendwie beist sich da die Katze in den eigenen Schwanz.
doppeldecker
 
Beiträge: 296
Registriert: 27. Okt 2009, 16:48

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon aviation-fan » 3. Jun 2011, 09:08

Das Argument mit Frachtflügen kommt bei einer Diskussion allerdings wirklich oft zu kurz. Gut, die großen Frachtdrehkreuze sind mittlerweile an anderen Standorten fixiert (aber sicherlich hat man damals die 3600m mit dem Hintergedanken geplant), aber die skorpion sagte, Optionen auf Frachtflüge gibt es immer bei entsprechenden Rahmenbedingungen. Man muss nur mal schauen, was z.B. alles auf dem Provinzairport Hahn an Fracht runterkommt (gut, wobei da vermutlich auch die Nähe zu FRA eine Rolle spielt). Aber zumindest die Chance auf Frachtflüge hätte man natürlich mit 3600m. Natürlich nur mit Nachtflug, und da liegt der Hase im Pfeffer.

Ich denke auch, man muss ins schriftliche Urteil gucken. Irgendeine Hintertür für den FMO müsste es ja geben, sonst hätten die Richter ja gleich ganz dem NABU folgen und den Planfeststellungsbeschluss einkassieren können. Haben sie aber nicht, und dafür muss es ja Gründe geben. Auch wenn ich die Chancen für den FMO im Moment nicht als sonderlich gut einschätze.

Und klar hat der NABU mit dem Teilsieg jetzt eine stärkere Position (z.T. aber auch schon, seitdem die Revision in Leipzig erfolgreich war), aber ich denke dennoch, dass die Chancen auf eine Einigung mit dem NABU eigentlich immer noch gegeben sein müssten (wenn es denn juristisch so einfach wäre). Schließlich hat sich der NABU in der Öffentlichkeit ja als derjenige mit dem guten Willen, als derjenige mit Bereitschaft zu einer gütlichen Einigung positioniert, auch gegenüber den eigenen Leuten und das sogar schriftlich, wie skorpion sagt. Eine 180°-Wende würde da vermutlich sowohl in der Öffentlichkeit als auch intern Irritationen verursachen.
Außerdem wäre es ja nicht so, dass der NABU dadurch eine Niederlage eingestehen würde oder müsste. Dadurch, dass man den Einigungsvorschlag schon in der Vergangenheit vorgebracht hat, können ja im Falle einer Einigung beide Seiten ihr Gesicht wahren. Der NABU kann sagen: Wir hatten Erfolg und haben das erreicht, was wir wollten, der FMO könnte sagen, wir haben eine Interkontbahn, die für unseren Bedarf locker ausreicht, trotz schwierigster Bedingungen erfolgreich durchgerungen. Ich glaube die wirklichen Hürden, die wir gar nicht überblicken können, wenn man da mal in die Vergangenheit schaut, waren und sind eher auf juristischer Seite.
aviation-fan
 
Beiträge: 3159
Registriert: 21. Sep 2009, 04:06

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon Albatros » 3. Jun 2011, 13:08

Der NABU wird wohl nach der augenblicklichen Lage schwerlich bereit sein, einen Kompromiss einzugehen. Wer glaubt denn wirklich, dass hier nur alleinig die Interessen des NABU vertreten werden? Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von generellen Gegnern des FMO, die den NABU finanziell unterstützen und diesen als Trojanisches Pferd vor sich herschieben.
Diese Klientel wird der NABU (auch aus Gründen des Eigennutzes) nicht vergrämen wollen. Die Verknüpfungen der Gegnerschaft untereinander sind größer als hier so mancher glaubt.
Albatros
 
Beiträge: 168
Registriert: 6. Nov 2009, 15:18

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon B777 » 3. Jun 2011, 13:17

Albatros hat geschrieben:Der NABU wird wohl nach der augenblicklichen Lage schwerlich bereit sein, einen Kompromiss einzugehen. Wer glaubt denn wirklich, dass hier nur alleinig die Interessen des NABU vertreten werden? Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von generellen Gegnern des FMO, die den NABU finanziell unterstützen und diesen als Trojanisches Pferd vor sich herschieben.
Diese Klientel wird der NABU (auch aus Gründen des Eigennutzes) nicht vergrämen wollen. Die Verknüpfungen der Gegnerschaft untereinander sind größer als hier so mancher glaubt.


Genau das meinte ich...
Bild
B777
First Officer
 
Beiträge: 1468
Registriert: 20. Sep 2009, 13:17

Re: Möglicher Ausbau der Start- und Landebahn

Beitragvon B777 » 6. Jun 2011, 18:13

Jetzt meldet sich auch die BI zu Wort:

Klick
Bild
B777
First Officer
 
Beiträge: 1468
Registriert: 20. Sep 2009, 13:17

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Flughafen Münster/Osnabrück

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron