Ich denke, hierhin passt folgendes ganz gut:
Nachtflug entscheidend
Darin geht es um PAD und der Artikel wird auch gerade im PAD-Forum diskutiert. Dort könnte sich die Bahnverlängerung auf 2500m als Schuss in den Ofen bzw. ins eigene Knie erweisen. Wenn ich es richtig verstehe, ist es dort möglich, dass ein Nachtflugverbot kommt, also keine Flüge mehr mindestens zwischen 5 und 23 Uhr, alleine schon weil die ursprüngliche Betriebsgenehmigung gar keine Nachtflugerlaubnis enthält. Wenn das kommen sollte, wird der Flughafen auch nicht die eigentlich schon geplanten Investitionen von 21 Mio. € tätigen.
Also nur für den Fall, dass auch in PAD ein Nachtflugverbot kommen sollte, sehe ich für den FMO ein kleines Plus an Chancen aufgrund der hiesigen 24 h Betriebszeit. Denn dann wäre der FMO in NRW der einzige Flughafen neben CGN, der den Airlines das bieten kann, und gerade für die Stationierung von Maschinen und den Ausbau des Tourismus ist das ein entscheidender Faktor. Wer weiß, ob dann in Zukunft z.B. nicht eine zusätzliche Maschine von AB, DE, ST oder sonst irgendeiner Airline nicht eher am FMO stationiert wird, als z.B. in DTM oder PAD, wenn der FMO so ein Alleinstellungsmerkmal hat.
Bei einem Ausbau auf ca. 2500m, der hier ja diskutiert wurde, halte ich daher jedenfalls zur Zeit für fraglich, ob das sinnvoll wäre, wenn man dadurch womöglich den Nachtflug verliert. Denn ca. 2500m sind für Langstrecke zu wenig, und für die Kanaren/Ägypten scheinen ja seit Einführung der 738 mit short field performance enhancement schon die 2170 m zu reichen. Sonst würden AB und ST/TUI in dem Bereich wohl auch nicht kräftig das Angebot ausbauen, wie es dieses Jahr geschieht. Jedenfalls würde ich für 2500m Bahn nicht unbedingt den Nachtflug riskieren wollen. Dann lieber wie doppeldecker sagte: Lieber die kurze Bahn mit Nachtflug als ne etwas längere Bahn ohne Nachtflug.
Wie es bei einem Zwischending von 2700-2800m Bahn, was ja auch mal in Diskussion war, aussehen würde, weiß ich nicht. Keine Ahnung, wie weit die gängigen Widebodies wie A330, 767 oder bald 787 z.B. mit 2700m Bahn kommen, also ob eine solche Bahn langstreckentauglich wäre. Ich habe jedenfalls gehört, dass es in DUS selbst mit 3000m auch nicht immer unproblematisch ist bei den "längeren" Langstrecken.
Wenn schon eine Beschränkung der maximalen Bahnlänge, dann eher auf 3000m (wenn das geht), damit man echte Langstreckenchancen hat. Nur dafür wäre, wenn ich Stöwers Aussagen aus der Vergangenheit richtig deute, ein komplett neues Planfeststellungsverfahren nötig und ich halte es für fraglich, ob der FMO das nochmal auf sich nimmt. Am schönsten wäre es natürlich, wenn man im Planergänzungsverfahren einfach auf die zweite Ausbaustufe (3600m) verzichten könnte und damit einige Naturschutzprobleme umgehen könnte. Aber ich glaube wie gesagt, das ist nicht möglich(?).
Jedenfalls bin ich nach diesem Gerichtsurteil, ähnlich wie osna, generell sehr skeptisch, ob der FMO jetzt noch realistische Chancen hat, den Ausbau durchzusetzen. Vielleicht (aber das können wohl nur Experten und Juristen wirklich einschätzen) sollte man das jetzige Projekt ganz fallen lassen, und nach Abklärung mit dem NABU ein neues Planfeststellungsverfahren für eine max. 3000m-Bahn einleiten. Aber das ist wohl nur reines Wunschdenken.
EDIT: Obwohl es vielleicht doch nicht komplett Wunschdenken ist. Den jetzigen Prozess wird der FMO wohl durchziehen, aber ich erinnere mich an einen älteren Zeitungsartikel, in dem aus FMO-Gesellschafterkreisen gesagt wurde, dass man für den Fall des Verlierens sofort in eine neue Planfeststellung für eine 3000m Bahn gehen würde.