Zwischen den Mühlsteinen




Neuigkeiten und Geschichten rund um den Airport

Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Albatros » 31. Aug 2010, 16:58

Und der FMO spricht in seinen NEWS von AirBerlin und seinem kompletten Winterprogramm, als sei nichts passiert. Wenn man schon keine Steigerungen erarbeiten kann, zumindest als "Schönredner" hat man sich wohl mal wieder einen 1. Platz verdient.
Wenn man sich die Statistik ansieht kann man erkennen, dass das Passagieraufkommen seit 2001 (zwischendurch mit kleinen "Ausrutschern" nach oben) kontinuierlich zurückgegangen ist. Wirtschaftskrise und Aschewolke sind nur vorgeschobene Ausflüchte - wieder mal! Für jeden Rückgang fand man bisher die vermeintlich plausible Erklärung. Dem "Blauäugigen" mags genügen, noch.
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von Anzeige » 31. Aug 2010, 16:58

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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Luchtmacht » 31. Aug 2010, 18:05

Dem was Albatros schreibt, kann ich mir nur anschließen. Ein paar genannte Aspekte möchte ich mal aufnehmen. Ungefähr 50.000 Passagiere weniger bis dato in 2010 lassen sich durch den Wegfall von Air France nach CDG und noch weniger durch Bluewings nach SVO erklären! Im Forum gibt es einen Thread in dem über AB am FMO geschrieben wird und dort lässt sich vorzüglich erkennen, dass AB sein Engagement in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren hat (jedes Jahr ein wenig mehr, ohne das ein großer Joke dazukam). Ersatz für die beliebten Urlaubsstrecken wurde nie gefunden. Was einem Sorgen machen sollte, die Einnahmen durch Landeentgelte gehen auch zurück und da warte ich gespannt auf den Jahresabschluss 2010, wie lang wird man die schwarze Null noch halten können. Das alte Terminal könnte eventuell für die heutigen Passagierzahlen schon wieder völlig ausreichen, ausgelegt war es für 1,3 Mio. Passagiere und da kommen wir bald wieder hin, wenn die Entwicklung so weitergeht. (mal abgesehen von den (Finger-) Gates die im Sommer nachts gut ausgelastet sind).
Ich würde mal gern in die Runde fragen wie ihr euch unter diesen "Umständen" eine Verlängerung der Piste vorstellt? Es wird immer gesagt, ein Projekt für die Zukunft, aber schon die Vergangenheit der letzten 10 Jahre hat doch schon keinen, bis keinen nennenswerten Grund geliefert dieses Projekt weiter zu verfolgen. Als Beispiel: Gutachten zur Verkehrsentwicklung des FMO.
Mir persönlich würde ein Einstieg der FR schon gefallen, denn es würde ein Mehr an Verkehr generiert und die vorhandene Infrarstruktur endlich ausgelastet. Die Passagierentwicklung würde sich den erstellten Gutachten annähern. Das Beispiel BRE zeigt, dass ein Miteinander klassischer Airlines wie LH, KL, AB & Co. und Airlines wie FR möglich ist. Dem Aspekt, dass man daran nichts verdient möchte ich damit entgegentreten, dass man sicherlich mit der jetzigen Entwicklung auf lange, wie auch kurze Sicht auch kein Geld mehr verdienen wird.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon osna » 31. Aug 2010, 18:20

Moin!

Auch ich bin inzwischen leicht besorgt über die Zukunft das FMO. Es fällt inzwischen seit Monaten auf, dass bei allgemeinem Passagierzuwachs am FMO Monat für Monat Passagierrückgang verzeichnet wird. Der Hauptschuldige - der Europaverkehr - ist in der Tat schnell ausgemacht. Und dieses Problem führe ich - selbsterklärend - auf Air Berlin zurück. AB ist die Lebensversicherung des FMO und ich werde leider den Eindruck nichts los, dass man seitens AB nur sehr gebremstes Interesse am Flughafen hat. So ist für mich - um auf den Punkt zu kommen - leider nur ein "extremer" Billigflieger à la Ryanair oder Easy Jet die Lösung.
Wir hören nun seit Jahren fortlaufend das Gleiche vom FMO: "Wir führen äußerst vielversprechende Gespräche mit zahlreichen Airlines." Und auch das Ergebnis dieser Gespräche ist im Regelfall Jahr für Jahr das Gleiche: (Fast) keine neue Airline, kaum neue Strecken.
Für den FMO ergibt sich aus dieser Situation eine äußerst missliche Lage. Man will auf der einen Seite mit Hilfe vielversprechender Prognosen den Prozess um die Start- und Landebahnverlängerung gegen die Naturschützer gewinnen und hat auf der anderen Seite ständig rückäufige Passagierzahlen zu verlauten.
Wenn man den FMO und sein Wachstum längerfristig nicht in Gefahr bringen will muss man - Wohl oder Übel - AUCH (!!!) auf Billigflieger setzen. Die bringen zwar nur in geringem Maße (wenn überhaupt) Geld, aber immerhin Passagiere. Und die sind für den FMO in dieser Phase (Ausbau) von eminenter Bedeutung!

Gruß, osna.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon aviation-fan » 31. Aug 2010, 19:51

Ungefähr 50.000 Passagiere weniger bis dato in 2010 lassen sich durch den Wegfall von Air France nach CDG und noch weniger durch Bluewings nach SVO erklären!

Nein, da hast du natürlich recht. Ich wollte nur sagen, dass auch diese Streichungen mit eine Rolle spielen, aber ich habe ja auch gesagt: Das Hauptproblem sind die touristischen Strecken. Der Wegfall von CDG und SVO kommt da dann noch dazu, sind immerhin auch 40-45.000 Pax pro Jahr, die dadurch verloren gehen. Die hätte man meiner Meinung nach noch ausgleichen können durch die aktuell sehr gute Entwicklung bei den Paxzahlen in Richtung AYT und durch die neuen Ziele ADB und SAW, die übers ganze Jahr gerechnet mit 2-3 wöchentlichen Flugpaaren einer 738 auch nicht wenige Pax bringen, aber aktuell gibt's eben noch zusätzlich größere Rückgänge an anderer Stelle.

Ich würde mal gern in die Runde fragen wie ihr euch unter diesen "Umständen" eine Verlängerung der Piste vorstellt? Es wird immer gesagt, ein Projekt für die Zukunft, aber schon die Vergangenheit der letzten 10 Jahre hat doch schon keinen, bis keinen nennenswerten Grund geliefert dieses Projekt weiter zu verfolgen. Als Beispiel: Gutachten zur Verkehrsentwicklung des FMO.

Tja, das kann man so oder so sehen. Klar wurden die Prognosen der Gutachten bisher nicht ansatzweise erreicht, aber ich denke, das war aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen auch nicht zu erwarten (ich sage nur 11. September, rasante Entwicklung der Billigflieger in den letzten ca. 10 Jahren, von der der FMO abgeschnitten war, aktuelle Krise usw.). Man könnte es aber auch so sehen: Gerade weil man an anderer Stelle (Kurz- und Mittelstrecken) am FMO nicht mehr soo viel hinzugewinnen kann, kann man eine Verlängerung für nötig halten, um eben neue Marktsegmente wie, aus meiner Sicht, weite Mittelstrecke im Bereich Tourismus und ethnischer Verkehr sowie die touristische Langstrecke erschließen zu können. Diese Segmente haben so gesehen eigentlich nichts mit der aktuellen Entwicklung im Bereich Europa-Tourismus zu tun, das sind eben komplett verschiedene Marktsegmente. Genauso wenig interessiert sich Jetisfaction für den Spanientourismus, wenn sie Businessstrecken anbieten wollen. Da sind ganz andere Dinge wichtig.
Ob eine weitere positive Entwicklung mit einer längeren Bahn klappt, ist natürlich offen und niemand kann das garantieren oder nachweislich widerlegen. Aber man hätte wenigstens neue Entwicklungsmöglichkeiten.
Jedenfalls findet man entweder in nächster Zeit irgendeine Airline, die in größerem Umfang zusätzlich was am FMO anbietet, um endlich den Verkehrsrückgang zu stoppen, oder aber man muss in neue Bereiche hineinschauen. Längere Strecken gehen nur mit der verlängerten Bahn, da muss man also erstmal abwarten, was die Gerichte sagen. Ein anderer, neuer Bereich wären natürlich die Billigflieger. Der FMO spricht ja nicht nur mit FR, sondern auch mit anderen wie Easy usw., die mir lieber wären.
Wenn man z.B. mal die aktuelle Situation in DTM anschaut.... wenn es, wie es sich abzeichnet, dort erstmal für längere Zeit bei den aktuellen Betriebszeiten bleibt, dann dürften 4U und Easy natürlich nicht so glücklich sein. Vielleicht kann man ja zumindest einen von beiden überreden, an den FMO zu kommen? Die am FMO höheren Gebühren könnte man vielleicht durch den Vorteil der Betriebszeiten ausgleichen. Wenn hier die Maschinen ein Flugpaar mehr schaffen, kann man auch vielleicht mal ein paar Euro mehr pro Pax/pro Landung zahlen, da so natürlich der gesamte Betrieb der Maschinen wirtschaftlicher ist. Ich komme nur auf diese Idee, weil im DTM Forum geschrieben wurde, dass gerüchteweise das 4U Engagement in DTM zur Debatte stehe, was natürlich, wenn man sich den angeblichen AB Rückzug vom FMO anschaut, natürlich noch lange nichts heißen muss. ;)

Kurzfristig können wir wohl nur hoffen, dass langsam die Nachfrage auch am FMO anzieht und gerade in der letzten Zeit wegen des miesen Wetters hier in Deutschland doch noch kurzfristige Buchungen dazukommen, sodass kommende Zahlen zumindest ein klein wenig besser werden... :(
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon osna » 31. Aug 2010, 20:16

Nochmal ich!

Für mich gibt es - kurz zusammengefasst - zwei Gründe dafür, dass die Prognosen der ersten Gutachten heute nicht erreicht wurden.
Zum einen hat man vor - inzwischen - knapp zwei Jahrzehnten, als die ersten Gutachten erstellt wurden, damit gerechnet, dass die Bahn zum heutigen Zeitpunkt bereits ausgebaut sein wird. Da hat man natürlich sukzessive Jahr für Jahr Passagiere (bzw. Fluggastzahlenzuwächse) ins Gutachten gerechnet, die es heute gar nicht geben kann, weil die Bahn de facto noch nicht verlängert ist (lange Mittelstrecke, Langstrecke...).
Diese Tatsache macht es für die Ausbaugegner natürlich denkbar einfach, auf das Versagen der Gutachten hinzuweisen.

Zum anderens spielen natürlich auch unverhersehbare äußere Faktoren, wie z.B. der 11. September oder die globale Wirtschaftskrise, eine Rolle (das wurde aber ja nun auch schon durchgekaut).

Fakt ist einfach, dass die Gutachten sich bei Weitem nicht mit der Realität von heute decken (was logisch begründbar ist) und dass der FMO ohne unmittelbaren Passagierzuwachs (durch FR?!?) das nachhaltige große Wachstum wohl kaum wird realisieren können - denke ich.

Gruß, osna!
Gruß, Jonas.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon UAL900 » 31. Aug 2010, 23:12

Hi !

Ich finde es ziemlich grausam was seit Jahren am FMO passiert...kontinuierlich wird das Angebot runtergefahren, Was alles an Destinations weggefallen ist, wurde ja schon oft hier dargestellt. Wenn man sieht was in BRE und NRN mittlerweile los ist, was z.B. Strecken und auch Lfz-Typen angeht, muß man sagen, daß die Treue zu AB aber mehr als überdenkungswürdig ist. AB macht doch was sie will am FMO. Als die beiden FR Mühlen im Juli zum FMO diverted sind, muß den Verantwortlichen doch das Wasser ausm Gesicht gelaufen sein. Die Maschine aus SXF war mit über 150 Leuten besetzt. Die AB Dash ist froh, wenn da mal 50 drauf sitzen nach TXL. Man muß sich mal angucken wie voll die EasyJet Maschinen sind aus Krakau usw. Vom FMO fliegt demnächst ne BE1900 nach Posen und das wird von Stöwer und Co gefeiert, als wenn n 330er jetzt regelmäßig in die DomRep fliegt. Da fehlt mir jegliches Verständnis für. Als noch ne B737 nach VIE geflogen ist, waren immer zwischen 80 und 120 Leute drauf. Jetzt fliegt die Dash das mit mit der Hälfte, das gleiche mit MUC auf den Tagesrandverbindungen. So macht man sich Linien kaputt.
Dazu kommt daß AB ein Luftzeugtyp fehlt, der das Loch zwischen Dash und B737 zu macht. Eine E190 wäre der optimale Flieger für AB Strecken ab Regionalplätzen, aber sowas gibt es leider nicht und so wird das Angebot nach und nach immer mehr zurückgefahren...
Man muß sich fragen, warum zum Beispiel Air Via einen 320er in Paderborn stationiert und nicht am FMO, warum steht ein 319er in NRN und nicht am FMO wo er die TuiFly Strecken ersetzen könnte ?
Der Sommerverkehr dies Jahr war wie vor noch ein paar Jahren der im Winter. Stöwer hängt an der Hunoldbrust als wenn es nichts anderes gibt. TuiFly, Condor und ausländische Airlines wie AF, AEA, RAM usw. haben den Flughafen schon aufgegeben... ich frag mich mittlerweile wann AB es auch macht. Ich weiß nicht wieviel Paxe AB am FMO genau hat, aber bei über 30 Millionen kann der Anteil vom FMO nur eher gering sein.
Wir sind bald wieder da, wo wir vor 10-12 Jahren mal waren. Da gab es zwischen 1,0 und 1,5 Mio Paxe. Die teilten sich AB, HLF, LH und EW hauptsächlich auf ein paar gutlaufenden innerdeutschen und europäischen Charterstrecken. Wenn ich mir machmal die Ablug und Ankunftstafel wieder angucke, sind wir da nicht mehr weit von entfernt...
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Albatros » 1. Sep 2010, 11:49

Ich kann die Ausführungen von UAL900 vollständig unterschreiben. Was die Abhängigkeit von AirBerlin am FMO betrifft, halte ich diese schon seit Jahren für gefährlich. Es verdichtet sich immer mehr der Eindruck, als wenn der FMO schon jetzt gewaltig von dieser Airline geknebelt wird. Was passierte wohl bei einem Kurswechsel durch AB (vielleicht ist er schon in Vorbereitung)? Es dringt ja im Augenblick nicht sehr viel durch, aber bei näherer Betrachtung könnte man schon glauben, dass es im Hintergrund zwischen beiden Parteien schon recht heftig reibt. Negative Überraschungen würden mich daher nicht besonders wundern. M. E. braucht die FMO-Spitze mehr Druck durch die Gesellschafter mit klaren Zielvorgaben. Vielleicht sollten die Verantwortlichen des FMO gar ausgetauscht werden? Es scheint, als sei irgendwie die Luft raus. Neue Leute, gleich neuer Schwung und neue Strategien und Ideen? Sich nur mit laufend neuen Gutachten und Analysen zur Starbahnverlängerung zu beschäftigen, das kann es wohl doch nicht sein.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon ger-d. » 1. Sep 2010, 12:24

Ich bin auch der Meinung, dass zumindest ein Teil der Führungsetage dem FMO nicht hundert prozentig gut tut. Ich persönlich habe seit Jahren das Gefühl das man einfach nicht mit genug Herzblut an verhandlungen geht. Allein durch eine selbstkritische öffentliche Stellungnahme um die nicht rosige Situation am FMO fände ich schon ein Schritt in die richtige Richtung, denn dann hätte man das Gefühl das sie sich ihrer Situation bewusst sind und gegen anarbeiten können, aber stattdessen hört man immer nur " Airberlin auch im Winter stark vertreten" ! Für mich sind 65 wöchentliche Verbindungen nicht viel ! Selbst in PAD wird wahrscheinlich das Sitzplatzangebot im Winter nach NUE und HRG aufgestockt auf A321. Wieso denn nicht hier ??
Jetzt mal ganz realistisch gefragt, welche Airline soll in nächster Zukunft bitte kommen um dem Stöwer-Prinzip zu gefallen und für aufschwung zu sorgen ??
Ich denke, dass eine HHI nicht stark expandieren wird , weil die sich scheinbar in NRN wohl zu fühlen scheinen, die DE konzentriert sich jetzt auf PAD. Meint ihr das eine Germania sich am FMO etablieren könnte? Wenn sie die 319er haben ?
Wahrscheinlich fühlt sich die AB dann aber auf den Schlips getreten und wird wieder ihr Kontingent reduzieren ! Ein Teufelskreislauf ? Ich erwarte jetzt einfach mal nix gutes in den nächsten Jahren und freu mich über Überraschungen !
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon aviation-fan » 1. Sep 2010, 12:49

M. E. braucht die FMO-Spitze mehr Druck durch die Gesellschafter mit klaren Zielvorgaben. Vielleicht sollten die Verantwortlichen des FMO gar ausgetauscht werden? Es scheint, als sei irgendwie die Luft raus. Neue Leute, gleich neuer Schwung und neue Strategien und Ideen?


Mir ist nicht klar, was das bringen sollte. Im Gegenteil glaube ich eher, dass das sogar schaden könnte und dass diese Forderung nach neuen Leuten zu weit geht. Die jetzigen Verantwortlichen haben jahrelange, intensive Kontakte zu vielen Airlines aufgebaut, eine neue Leitung müsste hier auf persönlicher Ebene erstmal ganz von vorne anfangen. Außerdem bringt es wenig, neue Leute mit "neuem Schwung" zu haben, wenn es doch an den Airlines liegt, mehr oder weniger Kapazitäten und Strecken anzubieten. Da können auch noch so lange neue Leute auf die Airlines einreden, wenn die nicht wollen, wollen die nicht. Da helfen auch keine Zielvorgaben, die irgendjemand willkürlich aufstellt.
Und es wäre nett, wenn du uns erklären könntest, wie du darauf kommst, dass der FMO von AB geknebelt wird bzw. dass es im Hintergrund heftig Reibung gibt?

Ich kann die Ausführungen von UAL900 vollständig unterschreiben. Was die Abhängigkeit von AirBerlin am FMO betrifft, halte ich diese schon seit Jahren für gefährlich.

Klar, die Abhängigkeit von einer Airline ist immer gefährlich, aber ist das gerade bei kleineren Flughäfen nicht fast immer so, dass diese Flughäfen zur Hauptsache von ein oder zwei Airlines abhängig sind plus einem Durcheinander aus Ferienfliegern? Der FMO hat da mit AB noch einen einigermaßen verlässlichen Partner gefunden, andere Flughäfen sind da von ganz anderen Kalibern wie z.B. FR abhängig. Und die sind, wie sich schon so oft gezeigt hat, im Zweifelsfall sofort weg, wenn's mal schlechter läuft.

Jetzt mal ganz realistisch gefragt, welche Airline soll in nächster Zukunft bitte kommen um dem Stöwer-Prinzip zu gefallen und für aufschwung zu sorgen ??
Ich denke, dass eine HHI nicht stark expandieren wird , weil die sich scheinbar in NRN wohl zu fühlen scheinen, die DE konzentriert sich jetzt auf PAD. Meint ihr das eine Germania sich am FMO etablieren könnte? Wenn sie die 319er haben ?
Wahrscheinlich fühlt sich die AB dann aber auf den Schlips getreten und wird wieder ihr Kontingent reduzieren ! Ein Teufelskreislauf ?

Ist irgendwie schon witzig, einerseits sollen andere Leute mit mehr Herzblut dafür sorgen, dass neue Airlines kommen oder ihr Angebot ausweiten, andererseits meinst du, dass AB sich dann auf den Schlips getreten fühlt und reduziert? Also doch lieber keine neuen Airlines oder wie? ;)
Welche Airline allerdings überhaupt mal an den FMO kommen könnten, also in Frage kämen, ist allerdings eine gute Frage.

@UAL900:
Ich gebe dir recht, dass AB noch ein 100-sitziger Jet in der Flotte fehlt. Den könnte man sowohl ab kleineren Flughäfen, als auch ab größeren Stationen einsetzen und dafür frequenzmäßig das Netz verdichten. Die Dash sind irgendwie gleichzeitig Fluch und Segen für den FMO. Segen einerseits, weil nun mehr Maschinen hier stationiert sind, nach STN haben wir ne attraktive Tagesrandverbindung bekommen, ein paar Frequenzerhöhungen nach MUC. Ich hab's schonmal irgendwo geschrieben, gerade bei der TXL Route bin ich mir nicht sicher, ob AB diese ohne die Dash noch betreiben würde. Fluch deshalb, weil damit auch Kapazitätskürzungen einhergehen, z.B. nach MUC oder VIE. Andererseits kann man keiner Airline vorwerfen, wenn sie mit ihren Strecken Geld verdienen will, und das ist ab FMO mit der Dash eben viel eher möglich als mit ner 737 auf kurzen Citystrecken. Ein 100-Sitzer hingegen wäre auch für den FMO hochinteressant, gerade auf den Strecken nach MUC und VIE, wo die Nachfrage das meiner Meinung nach auch hergeben würde. Aber wer weiß, ob das nicht irgendwann mal kommt, schließlich möchte AB nach eigenen Angaben 100-Sitzer anschaffen.
Gerade auch jetzt wegen des Oneworld-Beitritts....Eine ordentliche Feeder-Funktion ganz ohne die 70-sitzigen Dash und hoffentlich später mal 100-Sitzer ist ja fast nicht denkbar. LH fliegt ja auch nicht immer überall nur mit A320 hin, sondern hat gleich eine ganze "Regio-Armada" ;) .
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Albatros » 1. Sep 2010, 14:10

aviation-fan hat geschrieben:

Mir ist nicht klar, was das bringen sollte. Im Gegenteil glaube ich eher, dass das sogar schaden könnte und dass diese Forderung nach neuen Leuten zu weit geht. Die jetzigen Verantwortlichen haben jahrelange, intensive Kontakte zu vielen Airlines aufgebaut, eine neue Leitung müsste hier auf persönlicher Ebene erstmal ganz von vorne anfangen. Außerdem bringt es wenig, neue Leute mit "neuem Schwung" zu haben, wenn es doch an den Airlines liegt, mehr oder weniger Kapazitäten und Strecken anzubieten. Da können auch noch so lange neue Leute auf die Airlines einreden, wenn die nicht wollen, wollen die nicht. Da helfen auch keine Zielvorgaben, die irgendjemand willkürlich aufstellt.
Und es wäre nett, wenn du uns erklären könntest, wie du darauf kommst, dass der FMO von AB geknebelt wird bzw. dass es im Hintergrund heftig Reibung gibt?


Warum muss eine neue Leitung unbedingt von vorne anfangen? Es ist natürlich entscheidend aus welchem "Stall" eine neue Leitung stammt. Es sollte schon eine erfahrene Spitze sein. Stöwers Vorgänger hat seinem Nachfolger vor etlichen Jahren ein überrachend gut bestelltes Feld übergeben. Sich daraus ergebene Folgeentwicklungen waren z. Teil Selbstläufer, die sich aus den Anstößen von Schniedermann ergeben haben und m. E. nicht unbedingt Stöwers Leistungen waren. Stöwer hat letztendlich betrachtet weniger entwickelt, dagegen mehr verwaltet. Aus Ankündigungen ist kaum was realistisches entstanden - "Wir stehen in Verhandlungen, kurz vor dem Abschluß,.... wir haben noch einiges im Köcher usw. Der Köcher muss wohl ein gewaltiges Loch gehabt haben. Sein einziger wirklicher Verdienst ist zweifelsohne die solide Haushaltsführung, aber auch hier gibt es zwangsläufig Grenzen. Man kann nicht jedes Jahr an neuen Stellen einsparen, abzwacken und rationalisieren.Das hat bei den Gesellschaftern natürlich Eindruck gemacht und sofort wurde der Vertrag mal eben um 5! Jahre verlängert (ein schöner Rentenvertrag, bzw. ruhiges Kissen).

AB reduziert sein Angebot am FMO, obwohl es in einigen Bereichen durchaus positiv läuft. AB verlagert Kapazitäten zu Ungunsten des FMO. AB kann es sich natürlich in seiner jetzigen Position leisten und der FMO muss zusehen wie er damit zurecht kommt. Die Pressemitteilung der vergangener Woche bezgl. FR scheint mir zumindest ein kleines Indiz dafür zu sein, dass man in Greven allm. erkennt auf Entwicklungen reagieren zu müssen, auch wenn dies in bekannter Art und Weise wieder sehr schnell runtergespielt wurde.
Negativvergleiche (zur Beruhigung?) mit anderen Flughäfen (auch hier öfters gelesen) sind fehl am Platze. Orientierung an pos. Entwicklungen vergleichbarer Standorte ist angesagt - was können die, was könnten wir noch besser?
Sei mir zum Abschluß die Frage gestattet, warum es denn in Bremen so rund läuft? Etwa nicht? Dann lasse ich mich gern korrigieren.
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