[skorpion]

Airliners.de hat einen interessanten Artikel zum FMO geschrieben. Ab dem Jahr 2020 sollen für das Terminal keine Zinsen und Tilgungen mehr anfallen. Bis Mai habe der Passagierzuwachs bei 11% gelegen. Der operative Verlust läge im letzten Jahr bei 3 Millionen Euro. Aber durch die vielen Tochterfirmen habe der FMO eine sehr hohe Wertschöpfung. Und abschließend ist noch wichtig, dass der FMO ab 1 Millionen Passagiere auch das operative Geschäft wieder positiv gestalten kann. Schwarz möchte gerne wieder Städteverbindungen haben. Bei den Punkt zu Punkt-Zielen sind besonders die interessant, die sowohl touristisch als auch geschäftlich hoch gebucht werden. Insgesamt stimmt einen der Artikel durchaus vorsichtig optimistisch.

http://www.airliners.de/eine-million-pa ... warz/41544

[aviation-fan]

Nennenswert finde ich auch die Angaben zu den Marktanteilen am FMO (Anteil an den Kapazitäten, angegeben für September 2017), die ca. in der Mitte des Artikels aufgelistet sind. Demnach sind LH und ST beide bei über 30%, HG und XQ je bei >10% und EW immerhin bei ca. 5%.

Schwarz nennt hier als Hauptfokus, wie auch schon in früheren Berichten, eindeutig den Punkt Passagierwachstum und wird sich dann wohl auch daran messen lassen müssen. Interessant ist zudem, dass er immer wieder von LCC-Städteverbindungen spricht.

[Christian]

Dann müssten im Mai ca 95 tsd Passagiere geflogen sein. Vergleich Mai 2016 ca. 81 tsd. Das ist ein Anstieg von ca. 17 %.

Hört sich gut an....

[ElCattivo]

Gerade solche Ziele wie Rom, Mailand und Barcelona wären schon interessant. Nur die gleiche Frage wie immer, wer hat Potenzial die Strecken zu fliegen? Eurowings, Vueling oder Norwegian? Ich glaub Ryanair und Co. wären keine Kandidaten. Bleibt zu hoffen, dass sich da was für das nächste Jahr entwickelt.

[Christian]

Die große Hoffnung ist vermutlich Eurowings.
Die sind ja schon auf dem Hof...

[aviation-fan]

Danke an Christian für die Überschlagsrechnung. Das wäre ja auch für den Mai sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen erneut ein deutlicher Zugewinn.
Da im späteren Saisonverlauf (Juni/Juli) weitere Frequenzen/Strecken starten, hoffe ich auch für den weiteren Jahresverlauf auf gute Zahlen.

Gerade solche Ziele wie Rom, Mailand und Barcelona wären schon interessant.

Was wir zudem in Diskussionen der vergangenen Jahre immer wieder erwähnt haben und was aus meiner Sicht am FMO noch mit am meisten Potenzial haben könnte: VIE.
Das war früher immer eine der Citystrecken mit den höchsten Passagierzahlen und ist seit Einstellung der Direktverbindung konstant Umsteigeziel Nummer 1 (rund 8.000 Umsteigern/Jahr von/nach FMO). Allerdings fehlte bisher ein realistischer Airline-Kandidat dafür.

Gerade für dieses Ziel könnte aus meiner Sicht theoretisch Eurowings in Frage kommen. Die haben bereits eine Basis in VIE mit dort stationierten A319 und A320, womit man eine Strecke wie VIE-FMO vielleicht 4/7-5/7 fliegen könnte und das sogar ganzjährig. Wie gesagt, alles theoretisch.
Im Moment stehen für Eurowings ab Wien vermutlich erstmal einerseits die Metropolen, andererseits touristische Ziele auf dem Zettel. Wer weiß, ob bei weiterer Expansion in den nächsten Jahren auch Ziele in der Fläche wie FMO in Frage kommen könnten.

[doppeldecker]

Es gibt eine spanische Airline, die immer weiter nach Norden vorrückt und in deren Konzept
der FMO sehr gut passen würde, weil sie viele regionale Plätze bedient
Keine Ahnung, wie wirtschaftlich gesund VOLOTEA ist. Aber schaut mal auf die Strecken und Ziele.
Das wäre doch was für uns, oder?
http://www.volotea.com/de/ziele/

[seb]

Schwierig. Denkbar wären ja nur Verbindungen zu den Basen von Volotea. Das sind aktuell Nantes, Straßburg, Bordeaux, Asturias, Toulouse, Genua, Verona, Venedig und Palermo. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass wir zu einem dieser Ziele genügend Aufkommen haben werden (vor allem, wenn man einen Mix aus Tourismus und Business-Paxen erreichen möchte).

Theoretisch kann man auch noch Vueling in den Raum werfen. Allerdings haben die ja DTM-BCN wieder aufgegeben und möglicherweise das Interesse an der Gegend erstmal verloren. Neben BCN ist ja auch FCO ein Thema bei Vueling - allerdings würde ich da eher einen Ausbau in DUS vermuten (vor allem falls AZ nicht überlebt). Ähnliches Spiel mit Norwegian - auch hier tippe ich auf einen DUS-Fokus in den nächsten 2-3 Jahren.

Eine baldige Rückkehr von FR sehe ich aktuell auch nicht - bei den Regional-Airports setzt man wohl wieder auf das Altbekannte. Am Freitag wurde ja angekündigt, jeweils einen weiteren Jet in Bremen und Weeze zu stationieren und dort die Kapazität wieder auszubauen.

Wenn ich wetten müsste, würde ich mein Geld aber am ehesten auf Eurowings setzen - VIE wäre da auch mein Favorit wegen der "Eurowings Europe"-Basis. Aber das wird nicht kurzfristig passieren - durch den Strategiewechsel bei NIKI gibt es ja gerade jede Menge Ziele, die kaum noch ex VIE bedient werden und sicherlich eine höhere Prio in der Streckenplanung bei E2 haben.

[doppeldecker]

na klar wäre EW absolut wünschenswert, aber Mutter LH denkt immer im Netzwerk und tut nichts,
wenn sie befürchtet, ihre Hubs in FRA und MUC zu schwächen.
Ich glaube nicht, dass sie diese Denke ändern werden. Leider!
Eine 3/7 Mittagsverbindung wäre für den Touristen in Ordnung würde für den Hub VIE
aber wohl nicht viel bringen.

[aviation-fan]

Ich stimme deinem Argument zu: Eine mögliche Abnahme der Umsteiger spricht der Einrichtung einer Direktverbindung entgegen.

Allerdings muss ich sagen, dass in der LH Gruppe mittlerweile explizit und implizit ein Umdenken erkennbar wird. LH hat - endlich - erkannt, dass es ohne bedeutenden, eigenen LCC in Zukunft nicht gehen wird und man innereuropäisch in gewissen Sektoren sonst gegenüber FR u.a. immer mehr Marktanteile verlieren wird.
Daher tut LH (damit meine ich jetzt nicht die Airline, sondern den Konzern) gerade alles, um Eurowings nun schnell aufzubauen und bekannt zu machen. Man scheint auch nicht mehr so einseitig nur auf FRA/MUC zu setzen. Man spricht ja schon nach CGN von Langstrecken ab DUS/HAM/STR, von Flugzeugen wie A350 für Eurowings und im Umkehrschluss von möglicherweise kleineren Fliegern für die LH Mainline (mehr A350 statt 777X?), wenn weniger Verkehr über FRA/MUC gelenkt wird.

Der Fokus liegt aktuell aus meiner Sicht mehr auf Wachstum im LCC-Bereich. Wenn LH so starke Bedenken zu ihren Hubs hätte, würde man aktuell nicht so "aggressiv" mit Eurowings vorgehen.

Bei VIE-FMO mit Eurowings wäre zudem Folgendes interessant: Wenn ich mich nicht täusche, sind EW-Flüge auch über die LH-Homepage buchbar und mit LH-Flügen kombinierbar (so z.B. wenn man FMO-PMI auf lh.com buchen will).
Das heißt, man könnte vielleicht 4-5 wöchentliche Direktflüge VIE-FMO-VIE mit EW einrichten, die es deutlich attraktiver machen würden, ab FMO nach VIE abzuheben. Für Touristen/Privatreisende würde das schon ausreichen, im Bereich der Geschäftskunden aber nicht. Letztere könnten aber (ausgedachtes Beispiel) montagvormittags mit EW FMO-VIE fliegen und meinetwegen dienstagabends wieder zurück mit LH auf VIE-MUC-FMO oder VIE-FRA-FMO.
So würde man sich vielleicht bezogen auf die eigenen Hubs nicht mal stark selbst schaden, sondern womöglich sogar noch die Nachfrage ankurbeln.


Man könnte es auch so sehen: Vielleicht wäre EW gerade wegen der Überschneidung mit LH ein guter Kandidat. Ähnlich wie sich derzeit FRA und MUC als Kombination von Hubanbindungen gegenseitig ergänzen und ein sehr starkes Angebot bilden, könnten sich Direktstrecken von EW mit den Hubanbindungen ergänzen.
Aus Sicht der LH-Gruppe könnte man so die eigene Position am FMO "ungestört" weiter ausbauen im nördlichen NRW/südlichen Niedersachsen, während andere Nachbarairports eher fest in der Hand von FR und Wizz sind und wohl bleiben werden (BRE, DTM, NRN), gegen die man dort direkt ankämpfen müsste.

Andere Kandidaten sehe ich auch nicht so wirklich. FR, Wizz, Norwegian dürfen wenig bis keinerlei Interesse am FMO haben. Vueling zieht sich gerade aus der Fläche zurück, ist zudem in Deutschland relativ unbekannt. Andere wie Volotea hätten auch das Bekanntheitsproblem und damit ein mögliches Nachfrageproblem.