Strategische Entwicklung des FMO




Neuigkeiten und Geschichten rund um den Airport

Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon ausfly » 18. Dez 2018, 12:49

Mehrere Fachbereiche der FH Münster haben mit der FMO-Führungsetage einen Strategieworkshop zur Identifizierung von Innvoationspotenzialen durchgeführt.
Praktischerweise konnte man ergänzend einige Dinge sofort mit Germania-GF Balke diskutieren, da offenbar zeitgleich ein internes Strategiemeeting der Germania am FMO stattfand.

Hier die zugehörige Pressemitteilung der FH.

Wäre sicherlich spannend zu wissen, was dies für Innovationspotenziale waren...
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von Anzeige » 18. Dez 2018, 12:49

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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon BoingA323 » 18. Dez 2018, 18:07

Zufälle gibts...

Eine banale "Idee" hätte ich da auch.
Werbung. So banal es klingt. Der FMO findet in viel zu vielen Köpfen einfach nicht statt. Dass lässt sich imho nur ändern, in dem man ein vielfaches an Werbung schaltet , als z.b. DUS bräuchte, um ein neue Strecke bekannt zu machen.

Quasi "Masse statt Klasse" andernfalls bleibt in den Köpfen nur Flughafen hängen und es wird reflexartig nach DUS geschaut. Genau diesen Reflex der Münsterländer ist es, den es "auszuschalten" gilt.

Just my 2cent ,
habe keinerlei Hintergrund der mich dass wirklich seriös beurteilen ließe.

PS.: schade dass CS nicht zufällig auch irgendwo in der Nähe war. XD
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon Christian » 3. Mär 2022, 18:14

FMO AUF DEM WEG ZUM KLIMANEUTRALEN AIRPORT

03.03.2022

FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz, Clemens Kühlborn (Senger Gruppe), Frauke Brundiek (FMO Umweltbeauftragte) und Dr. Sommer (Landrat Kreis Steinfurt und FMO Aufsichtsratsvorsitzender stellen Teile des FMO Elektro-Fuhrparks vor

Die neuen Ladesäulen auf dem Außenparkplatz P1 sind in Betrieb genommen worden.

Der Flughafen Münster/Osnabrück ist seinem ehrgeizigen Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu agieren, wieder ein großes Stück nähergekommen. Gegenüber dem Bezugsjahr 2010 konnten die CO2- Emissionen innerhalb von zehn Jahren von 5.347 Tonnen auf gerade einmal 241 Tonnen reduziert werden. Das entspricht einem Rückgang von über 90 Prozent. Erreicht werden konnte dieser Wert vor allem durch den konsequenten Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen für den Betrieb von Wärme- und Kälteanlagen, den Einsatz von Strom aus 100 Prozent regenerativen Energien und die sukzessive Umrüstung der speziell für den Flughafenbetrieb benötigten Geräte und Maschinen auf alternative Antriebsarten.

Der FMO-Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Dr. Martin Sommer, begrüßte ausdrücklich das Engagement des Flughafens für Nachhaltigkeit: „Wir sind schon ein wenig stolz, dass der FMO sich das Ziel gesetzt hat und sicherlich auch erreichen wird, als einer der ersten Flughäfen in Deutschland bis spätestens 2030 seinen Betrieb klimaneutral durchzuführen.“

Umweltbericht und Umweltbeauftragte

Die Aktivitäten des FMO, möglichst ressourcenschonend zu arbeiten, beschränken sich aber nicht nur auf die Bemühungen der CO2-Reduktion. Die vielschichtigen Anstrengungen sind nun erstmalig in einem Umweltbericht dokumentiert worden. Darüber hinaus ist die Position einer Umweltbeauftragten geschaffen worden. Auch Fluggäste und Besucher profitieren: Auf dem Parkplatz P1 wurden jetzt sechs Ladesäulen mit insgesamt 12 Ladepunkten installiert. Fahrzeuge, die diesen Parkplatz nutzen, können dort kostenfrei mit Ökostrom wieder geladen werden. Auch die im Flughafenbetrieb eingesetzten Fahrzeuge werden immer weiter auf elektrischen Antrieb umgestellt. Für den Einsatz auf dem Vorfeld wurde jetzt eine Flotte von Volkswagen E-Transportern angeschafft. Dazu arbeitet der FMO eng mit dem Münsteraner Volkswagen Nutzfahrzeuge Standort der Senger Gruppe zusammen.

Weitere Meilensteine in 2022

„Auch für das Jahr 2022 stehen wichtige Meilensteine auf dem Weg zum klimaneutralen Airport an“, sagte FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz. „Wir ruhen uns auf den bisher erreichten Ergebnissen nicht aus, sondern arbeiten konsequent an unseren Umweltzielen.“ Im Mai wird mit dem Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses A begonnen. Pro Jahr wird mit einer Produktion von durchschnittlich 620.000 KWh am Airport gerechnet. Der erzeugte Strom wird maßgeblich im Eigenverbrauch genutzt.

Außerdem arbeitet der FMO aktuell an der ÖKOPROFIT-Zertifizierung. ÖKOPROFIT ist ein Kooperationsprojekt des Kreises Steinfurt zusammen mit der Handwerkskammer Münster, der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt e.V., der Effizienz-Agentur NRW und anderen Partnern. Der FMO hat sich das Ziel gesetzt, seine Umweltaktivitäten bis Mitte dieses Jahres zertifiziert zu bekommen.

Weitere große Projekte, die in diesem Jahr starten, sind die Umrüstung der kompletten Befeuerung der Start- und Landebahn und die Beleuchtung der Parkflächen mit moderner und energieeffizienter LED-Technik.

Als Fazit erklärte Prof. Dr. Schwarz: „Der Infragestellung des FMO aus ökologischen Gründen ist spätestens mit dem heutigen Tag die rationale Grundlage entzogen worden. Ohne den FMO als klimaneutrale Infrastruktur reduziert man nicht den CO2-Verbrauch, sondern erhöht ihn sogar durch die dann längeren Anfahrtstrecken der Passagiere zu anderen Flughäfen mit ihren PKW.“

Unter fmo.de/green-airport sind alle Aktivitäten in Sachen Umweltschutz übersichtlich dargestellt. Auch der neue Umweltbericht kann dort heruntergeladen werden.
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon aviation-fan » 5. Mär 2022, 14:47

Ich finde, das ist ein gutes und richtiges Signal und frage mich dabei, ob auf Dauer nicht sogar noch mehr möglich wäre (z.B. weitere Photovoltaik auf ungenutzten Flächen, oder als Überdachung von Parkplätzen, oder ...).

In der Hasepost werden neben der Wiedergabe der PM auch noch die emissionsabhängigen Flughafenentgelte am FMO erwähnt:
https://www.hasepost.de/wie-gruen-kann-ein-airport-sein-fmo-ja-295746/
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon aviation-fan » 7. Jun 2022, 17:12

Die oben erwähnte PV-Anlage auf dem Dach von Parkhaus A wurde heute Nachmittag aktiviert:

Flughafen FMO: Per Knopfdruck wieder ein Stückchen klimaneutraler

Eckdaten:
- 2.000 Paneele, etwa 8.000 qm
- Spitzenleistung etwa 750 kW
- Jahresproduktion von 620.000 kWh damit möglich, etwa 10% des Bedarfs
- Stromkostenersparnis etwa 100.000 Euro pro Jahr
- Investition knapp 1 Mio. Euro

Ich bin gespannt, ob man weitere Flächen nutzen wird. Im Bericht wird direkt auf das benachbarte Parkhausdach angespielt.
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon aviation-fan » 19. Mai 2023, 07:22

Evia Aero aus Bremen ist in konkreten Gesprächen mit dem FMO:

Erstes Wasserstoff-Flugzeug soll ab 2027 vom Flughafen Münster/Osnabrück abheben

Der FMO sei der erste Airport in Deutschland, mit dem man eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben habe. Ganz in trockenen Tüchern sei es noch nicht, da man dazu eine gewisse Energieinfrastruktur am Standort brauche und Energie selbst produzieren wolle. Bis Ende 2023 sollen die Rahmenbedingungen klar sein, damit planungsrechtliche Anfragen gestellt werden können.

Im ersten Schritt gehe es um wasserstoffelektrische Flugzeuge, und zwar entsprechend umgebaute Britten Norman Islander von Cranfield Aerospace Solutions mit je 9 Sitzplätzen. Diese könnten bis 2027 zertifiziert und dann einsetzbar sein. Zwei davon sollen im ersten Schritt am FMO stationiert werden.
Evia Aero hat angesichts der wenigen Sitze naturgemäß Nischenmärkte für emissionsfreie Geschäftsreisen im Auge, als Beispiel wird FMO-AMS genannt.

In Zukunft wolle man auch Flugzeuge vom Typ Eviation Alice einsetzen (u.a. bereits durch DHL geordert), das batterieelektrisch funktioniert und mehr Reichweite bieten würde, aber frühestens 2029 bereit sei.



Meine Meinung dazu ist, dass das spannende, aber schon hochtrabende Pläne sind, bei denen es sicherlich noch so einige mögliche Stolpersteine gibt (planerische, rechtliche, finanzielle, entwicklungstechnische...). Trotzdem ist es natürlich sehr begrüßenswert, dass man sich offenbar rechtzeitig aktiv um das Thema kümmert, denn ich denke in Sachen Regionalflug, emissionsfreies Fliegen etc. wird sich in den nächsten 1-2 Jahrzehnten sehr viel tun bzw. tun müssen und pro-aktiv sein ist immer besser als später Entwicklungen hinterherzulaufen.
In der ersten Zeit wird elektrisches Fliegen jedenfalls recht sicher mit kleinen Flugzeugen auf kurzen Strecken erfolgen. Die aktuellen Pläne, die ich kenne, sehen meist wenige Sitze (6-9) bis maximal 30 Sitze vor, alles andere (größere Flugzeuge, mehr Reichweite) ist noch weitere Zukunftsmusik und das wird wohl noch 10+ Jahre dauern.
Falls die Zusammenarbeit mit Evia Aero etwas wird, könnte es zudem den positiven Effekt für den FMO haben, dass man frühzeitig an nötiger Infrastruktur für das künftige Fliegen in Sachen Elektrizität/Wasserstoff etc. arbeitet und diese bestenfalls tatsächlich erstellt und bereitstellt - und so dann auch für mögliche andere, künftige Anbieter interessant ist.
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon doppeldecker » 19. Mai 2023, 09:43

@Aviation-Fan
Deiner Meinung ist nicht viel hinzuzufügen.
Die wichtigsten Parameter werden Reichweite und Passagier-Kapazität sein.
Mit der Isländer sollte man sich auf den Verkehr zu den Ostfriesischen Inseln beschränken.
Da würde es perfekt passen.
Es hat sich gezeigt, dass Strecken wie FMO-AMS keinen Sinn machen, weil sie kaum Vorteile gegenüber
landgebundenen Verkehrsmitteln bieten.
Ansonsten wird mit den neuen Technologien die richtige Richtung eingeschlagen.
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon aviation-fan » 19. Mai 2023, 10:14

Bei AMS hätte ich vor allem auch slot-technische Bedenken.... Ich denke, 9-Sitzer sind dort nicht so gern gesehen bei der beschränkten Flugzahl (?). ;)
Vielleicht war das im Text auch einfach nur ein beliebiges Beispiel, was die Reichweite aktuell so hergibt.

Klar, es würden nur Strecken Sinn ergeben, bei denen man Vorteile gegenüber Bahn und Auto hat. Wobei es nach AMS von Münster aus um die 4 h mit dem Zug sind, das ginge mit dem Flugzeug schon schneller. Und mit dem Auto ist es ein Glücksspiel, ich habe nach AMS schon alles zwischen 2,5 und 6 h (!) Fahrzeit gehabt.
Ein Daytrip wäre mit dem Flieger so oder so schneller und angenehmer möglich.

Ich glaube, in Sachen Regionalflug wird es erst richtig interessant, wenn man 19- oder 30-Sitzer zur Verfügung hat und reichweitenmäßig ex FMO Ziele wie BER oder STR möglich werden würden. Vielleicht auch anderes wie die Großräume London und Paris, FDH, BRU, DRS, NUE... Solche oder ähnliche Ziele wurden irgendwann ja bereits mal bedient. Alles vorher sehe ich eher als ein Invest in die Zukunft und Ausprobieren des Möglichen.
Es gäbe aber neben der Nischen-, Geschäfts- und Regionalfliegerei aus meiner Sicht auch noch andere mögliche Anwendungsfelder, z.B. Fracht/Logistik. Beispiel: DHL plant bereits ein Kurzstrecken-Zubringernetz mit elektrisch betriebenen Flugzeugen wie der erwähnten "Alice".
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon doppeldecker » 19. Mai 2023, 10:27

Damit hast Du es auf den Punkt gebracht.
Die neue Technologie würde Regionalflüge aus Umwelt-
Gesichtspunkten in ein ganz anderes Licht rücken.
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Re: Strategische Entwicklung des FMO

Beitragvon aviation-fan » 10. Jun 2023, 09:07

Zum Thema Klimaneutralität und nachhaltiges Fliegen plant der FMO aktuell den Bau weiterer (riesiger) PV-Anlagen im Rahmen eines Energieparks:
FMO plant bis zu 100 Fußballfelder großen Energiepark – für die Fliegerei

Nach dem Bau der Anlage auf dem Dach von Parkhaus A solle auch das Dach von Parkhaus B bald bestückt werden, die Fläche ist bereits für ein Rechenzentrum reserviert.

Man wolle aber weit größere Flächen zu einem PV-Energiepark bebauen. 70 Hektar stehen zur Verfügung, leider merke man aber noch nichts von den angekündigten rechtlichen Vereinfachungen zum schnelleren Ausbau regenerativer Energien. Bei solchen Flächen dauere es sehr lange, es seien Änderungen von Regional- und des Landesentwicklungsplans nötig. Schwarz bedauert hier ausdrücklich, dass alles so lange dauert.

Daher beginne man mit einer Fläche von 10 Hektar mit einfacheren rechtlichen Rahmenbedingungen, die dann zur Versorgung der nachhaltigen elektrischen Fliegerei wie von Evia Aero dienen soll. Es könne vor Ort der nötige Strom bzw. Wasserstoff bereitgestellt werden.

Man sei technologieoffen (Strom, Wasserstoff, Sustainable Aviation Fuel, SAF) und werde am FMO die Lösungen bereitstellen/einsetzen, die sich am Markt durchsetzen.
Prof. Schwarz sieht die Einsatzgebiete von elektrischen Fliegern auf kurzen Regionalstrecken und nennt hier die Beispiele Stuttgart, Friedrichshafen oder Zürich, wenn sie denn die Reichweite schaffen. In der Touristik mit Geräten wie A320 etc. werde es dagegen um SAF gehen.
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