Zwischen den Mühlsteinen




Neuigkeiten und Geschichten rund um den Airport

Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Crushi » 17. Dez 2018, 19:23

fmo.aviation hat geschrieben:Am PAD wollte Adria Airways doch ein Flugzeug stationieren und nach London, Wien und Zürich fliegen wenn ich mich richtig erinnere. Allerdings sind nur die angekündigten Flüge ab DUS buchbar und auf der Destination Karte sichtbar. Glaubt ihr das das noch was wird ? :D


Was geworden ist es, allerdings wird London Anfang Januar wieder eingestellt.
VIE wird um eine wöchentlichen Flug aufgestockt...
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von Anzeige » 17. Dez 2018, 19:23

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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon BoingA323 » 18. Jan 2019, 20:58

"BI zur unnötigen bespaßung von Behörden"* zeigt sich enttäuscht über gerechtfertigte Klatsche.

https://m.wn.de/Muensterland/Kreis-Stei ... -Regierung

*kann Spuren von persönlicher Wertschätzung enthalten.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon doppeldecker » 1. Feb 2019, 22:47

Nun hat es nicht einmal ein halbes Jahr gedauert, dass ADRIA die neuen Strecken von PAD nach ZRH,VIE und SEN wieder eingestellt hat.
Es ist damit ein weiterer Versuch gescheitert, einen regionalen Airport mit europäischen Metropolen zu verbinden.
Scheinbar handelt es sich um ein nicht tragbares Geschäftsmodel.
Zumindest scheint es keine Regional-Airline zu geben, die potent genug ist, eine neue Linie über längere Zeit zu entwickeln.
Zeit, ohne die es nicht möglich ist, neue Strecken im Markt zu etablieren.
Das macht auch für den FMO wenig Hoffnung, dass wir wieder VIE,LON oder andere in den Flugplan bekommen werden.
Die, die die Power hätten, haben kein Interesse. Lieber schleusen sie die Paxe über ihre Hubs, was wirtschaftlich verständlich ist.
Es müssen neue Modele her. Unter finazieller Beteiligung der regionalen Wirtschaft, die ja nicht müde wird, neue Verbindungen zu fordern,
um sie dann doch nicht zu nutzen.
Meine Hoffnung, dass es dazu kommen wird: null
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon aviation-fan » 2. Feb 2019, 08:01

Es waren bei Adria ab PAD sogar nur drei volle Monate.

Ich denke auch, dass die Regionalfliegerei im klassischen Sinne (Direktstrecken von kleinen bis mittelgroßen Anbietern ab kleinen/mittleren Airports) im aktuellen Markt nicht zu betreiben ist. Einerseits ist die Konkurrenz durch große Airlines, teilweise mit LCC-Modell, viel zu stark, als dass kleine Anbieter da angebotsseitig mithalten könnten (Flexbilität, Frequenz, Preis). Andererseits gibt es auch schlichtweg keine Anbieter mehr, die das machen könnten bzw. würden. Die sind mittlerweile entweder pleite, im Verkaufsprozess, in großen Airlinekonzernen aufgegangen oder ändern ihr Geschäftsmodell wegn vom eigenen Streckennetz mehr und mehr oder sogar komplett in Richtung ACMI.

Die Regionalairports werden dann höchstens noch an ein bzw. einige Drehkreuze der großen Airlinegruppen angebunden. In diesem Bereich sehe ich aktuell auch die einzige, allerdings sehr kleine, Chance, mal eine neue Linie zu gewinnen, nämlich als Drehkreuzanbindung.

Ich gebe dir Recht, die Wirtschaft fordert ja immer wieder Verbindungen - wenn es sie dann gibt, werden sie aber doch nicht gut genug genutzt. Hat man am FMO ja schon teils bei OLT, Cityjet und Flybe gesehen, jetzt in PAD bei Adria, obwohl die Nachfrage aus der Wirtschaft für ZRH/VIE/SEN doch angeblich so klar gewesen sei. Zuletzt hat übrigens der Chef der IHK Nordwestfalen eine erneute Londonstrecke ab FMO gefordert: http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/regionales/Brexit-bietet-Chancen-fuer-heimische-Firmen-6fbe983e-891c-485b-91c9-cd935f144a5c-ds

Das Problem ist, dass ein Unternehmen dann gerne VIE, das nächste LON und wieder ein anderes Unternehmen FDH bräuchte usw. Eine Bedienung von Linien auf direkten Wunsch der Wirtschaft hin kann meiner Ansicht nach nur in absoluten Nischen mit sehr kleinem Fluggerät funktionieren, wenn denn der Bedarf wirklich da ist, siehe als Beispiel FMO-STR. Ansonsten braucht es aus meiner Sicht an Regionalairports immer einen Mix aus Nachfrage aus der Wirtschaft plus dem privaten Sektor, damit das Gesamtaufkommen groß genug ist. Und Ziele wie LON oder VIE sind zwar natürlich im Prinzip auch für Privatreisende attraktiv, allerdings mittlerweile klare LCC-Domäne, sodass die Zahlungsbereitschaft zu gering ist, wenn man eben ab anderen Airports für wenige Euro hinfliegen kann.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon BoingA323 » 2. Feb 2019, 10:30

Solange die Unternehmen nicht bereit sind ein auskömmliches Kondigent an Tickets , für geforderte Strecken, fest abzukaufen, wird Meinung nach keine regional Airline- Chef, der noch alle Tassen im Schrank hat, so eine Route anbieten.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon ausfly » 5. Feb 2019, 09:29

So ärgerlich die Germania-Insolvenz für Mitarbeiter und geprellten Kunden auch ist, der Blick muss nun nach vorne auf das größere Ganze gehen:

Und da muss man wohl oder übel festhalten, dass mit der Insolvenz des HomeCarriers jetzt auch der FMO existenzgefährdet ist.
Die EU-Vorgabe eines ausgeglichenen operativen Ergebnisses bis 2023 ist nun vermutlich kaum mehr erreichbar. Einen neuen HomeCarrier mit dem Angebotsumfang und -breite der von Germania aufzubauen, wird mehrere Jahre dauern, sofern es denn überhaupt Kandidaten dafür gibt. Gleiches gilt ebenso natürlich auch für andere Regionalairports wie ERF, FDH oder RLG. Es wird wohl als Spätfolge der heutigen Insolvenz auch eine Bereinigung der Airportlandschaft geben.

Denn die Rahmenbedingungen sind äußerst schlecht:
Es liegt ein Image-GAU für die Regioairports vor: Viele tausend Fluggäste haben haben heute viel Geld und Vertrauen in kleinere Airlines und kleinere Airports verloren. Ein Vertrauen, dass Germania in den letzten Jahren mühsam aufgebaut hat. Und dies ist anders als bei airBerlin, bei der das Programm an den kleinen Airports ja eher schrittweise reduziert wurde, aber immerhin weitgehend vollständig abgeflogen wurde. Finanzielle Verluste hat man als AB-Kunde aus der Region wenn überhaupt an den großen Airports wie CGN und DUS gemacht und war in der Folge wieder bereit, die Alternative vor der Haustür ins Auge zu nehmen.

Konsequenz wird sein, dass sich die Kunden wieder den namhafteren Airlines wie TUIFly, Condor etc. zuwenden wird. Gerade solch einen namhaften Carrier würde man also benötigen, damit man an den Regioairports überhaupt Flugzeuge der A320er-Familie gefüllt bekommt. Derzeit will doch jeder eher weniger als mehr Bases betreiben. Und anders als bei der AirBerlin-Pleite werden auch die ganz Großen wie Easyjet, Ryanair, Lauda, Eurowings und Co keinerlei Interesse haben.

Wie sieht also die Perspektive für den FMO aus:
Man muss wohl von Glück sprechen, wenn die Reiseveranstalter irgendwo einen unseriösen ost-europäischen Wet-Lease-Anbieter auftreiben können, der mit einer antiquierten Klapperkiste ein Rumpfprogramm für den Sommer (Griechische Inseln + Kanaren) abfliegt. Vertrauensfördernd ist dies sicher nicht und wird dazu führen, dass in den dünneren Zeiten des Jahres nicht annähernd ein vergleichbares Angebot vorliegt. Wie vor ein paar Jahren könnte es dann im Winter 3-5 Mal die Woche auf die Kanaren und nach Ägypten gehen usw. Das TUIfly-Programm in PAD ist da sicher eine geeignete Blaupause.
Für Ziele wie AGP, IBZ, FAO, FNC, ACE, LCA, SKG usw. werden die Kontingente kurzfristig nach DUS und Co. umgebucht. Für eine eigenständige Bedienung im Charter-Verkehr sind die Paxzahlen wohl zu gering.

Damit wird man dann in diesem und den nächsten Jahren bei irgendwas um die 800.000 Paxen pro Jahr landen und eher nicht aus dem operativen Defizit herauskommen.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Christian » 5. Feb 2019, 10:47

Ich hoffe, dass man für das klassische Programm Griechenland, Kanaren, PMI und Antalya möglichst schnell Ersatz findet. Vielleicht kann man dann den größeren Anteil von den ca. 260.000 Passagieren am FMO halten.

Vielleicht 150000. Dann wäre der FMO im besten Fall bei ca. 900.000 Passagieren. Ja 2019 wird ein hartes Jahr.

Am Dus knallen vermutlich gerade die Sektkkorken. ..
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon skorpion » 5. Feb 2019, 12:01

Christian hat geschrieben:Ich hoffe, dass man für das klassische Programm Griechenland, Kanaren, PMI und Antalya möglichst schnell Ersatz findet. Vielleicht kann man dann den größeren Anteil von den ca. 260.000 Passagieren am FMO halten.

Vielleicht 150000. Dann wäre der FMO im besten Fall bei ca. 900.000 Passagieren. Ja 2019 wird ein hartes Jahr.

Am Dus knallen vermutlich gerade die Sektkkorken. ..

Warum sollen in DUS die Sektkorken knallen? Von wo aus flog ST denn überhaupt in NRW? So weit mir bekannt ist nur ab dem FMO und DUS. Ich glaube kaum, dass die Reiseveranstalter Fluggäste aus ERF, BRE oder anderen weit entfernten Flughäfen nach DUS umbuchen. Somit verbleibt für DUS lediglich die ca. 269.000 Paxe vom FMO. Da die dortigen Passagiere hauptsächlich durch Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann oder alltours rekrutiert werden, werden die großen Konzerne alles daran setzen, möglichst ihre Kundschaft auch weiterhin am FMO zu halten. Das dieses nicht für alle Ziele 1:1 umsetzbar sein wird, darüber bin ich mir im Klaren.
Wichtig wird es nun sein, dass so schnell wie möglich für Ersatz gesorgt werden kann. FMO-Geschäftsführer Dr. Rainer Schwarz hat ja bereits über die Presse verlauten lassen, dass man seit der ersten Ankündigung von Schwierigkeiten bei ST mit den Reiseveranstaltern Kontakt aufgenommen habe. Mal sehen, was sich daraus ergeben wird.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon Crushi » 5. Feb 2019, 12:06

Vielleicht schafft man es die 7/7 AYT von ST auf TWI/8Q/XQ zu switchen. Die 9/7 könnte man ggf. noch auf OE und EW aufteilen.
An der 1/7 HRG von ST könnte ggf. FEG Interesse haben.

Wenn wir ganz großes Glück haben, stellt Sundair einen Flieger bei uns ab. Damit könnte man vom Rest eine ganze Menge abfangen.
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Re: Zwischen den Mühlsteinen

Beitragvon fmo.aviation » 5. Feb 2019, 12:15

Ist Sundair eigentlich ein Carrier der Service im Preis hat ? Vielleicht ist XG für uns auch noch eine Option da XQ auch in letzter Zeit am FMO gewachsen ist.
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