Evia Aero aus Bremen ist in konkreten Gesprächen mit dem FMO:
Erstes Wasserstoff-Flugzeug soll ab 2027 vom Flughafen Münster/Osnabrück abhebenDer FMO sei der erste Airport in Deutschland, mit dem man eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben habe. Ganz in trockenen Tüchern sei es noch nicht, da man dazu eine gewisse Energieinfrastruktur am Standort brauche und Energie selbst produzieren wolle. Bis Ende 2023 sollen die Rahmenbedingungen klar sein, damit planungsrechtliche Anfragen gestellt werden können.
Im ersten Schritt gehe es um wasserstoffelektrische Flugzeuge, und zwar entsprechend umgebaute Britten Norman Islander von Cranfield Aerospace Solutions mit je 9 Sitzplätzen. Diese könnten bis 2027 zertifiziert und dann einsetzbar sein. Zwei davon sollen im ersten Schritt am FMO stationiert werden.
Evia Aero hat angesichts der wenigen Sitze naturgemäß Nischenmärkte für emissionsfreie Geschäftsreisen im Auge, als Beispiel wird FMO-AMS genannt.
In Zukunft wolle man auch Flugzeuge vom Typ Eviation Alice einsetzen (u.a. bereits durch DHL geordert), das batterieelektrisch funktioniert und mehr Reichweite bieten würde, aber frühestens 2029 bereit sei.
Meine Meinung dazu ist, dass das spannende, aber schon hochtrabende Pläne sind, bei denen es sicherlich noch so einige mögliche Stolpersteine gibt (planerische, rechtliche, finanzielle, entwicklungstechnische...). Trotzdem ist es natürlich sehr begrüßenswert, dass man sich offenbar rechtzeitig aktiv um das Thema kümmert, denn ich denke in Sachen Regionalflug, emissionsfreies Fliegen etc. wird sich in den nächsten 1-2 Jahrzehnten sehr viel tun bzw. tun müssen und pro-aktiv sein ist immer besser als später Entwicklungen hinterherzulaufen.
In der ersten Zeit wird elektrisches Fliegen jedenfalls recht sicher mit kleinen Flugzeugen auf kurzen Strecken erfolgen. Die aktuellen Pläne, die ich kenne, sehen meist wenige Sitze (6-9) bis maximal 30 Sitze vor, alles andere (größere Flugzeuge, mehr Reichweite) ist noch weitere Zukunftsmusik und das wird wohl noch 10+ Jahre dauern.
Falls die Zusammenarbeit mit Evia Aero etwas wird, könnte es zudem den positiven Effekt für den FMO haben, dass man frühzeitig an nötiger Infrastruktur für das künftige Fliegen in Sachen Elektrizität/Wasserstoff etc. arbeitet und diese bestenfalls tatsächlich erstellt und bereitstellt - und so dann auch für mögliche andere, künftige Anbieter interessant ist.