Re: Jetisfaction News
von PA34 » 22. Okt 2011, 23:33
Wenn man in der Presse verkündet, ein neuer Investor stehe kurz vor dem Einstieg, kann man daraus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schließen, dass es aktuell definitiv erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gibt. Zwischen den Zeilen gelesen, bedeutet diese Aussage doch, steigt der neue Investor nicht ein, ist in Kürze endgültig das Ende erreicht. Das ist das alte Spiel, wie auch schon bei den früheren Versuchen in den letzten Jahren. Da braucht man sich keine Illusionen mehr machen. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass offenbar der alte Investor kürzlich die Reißleine gezogen hat und abgesprungen ist. Die Frage ist, warum dessen Rückzug ? Wenn die erwähnten Buchungszahlen stimmen, ist dies jedoch kein Wunder. Mit einer 33-Sitze-Saab im Durchschnitt demnach auf Dauer immer nur so 5 Passagiere zu befördern, passt nicht zusammen. Da kann man sein Geld auch gleich im Kamin verbrennen. Der alte Investor steigt also quasi über Nacht aus, woraufhin auch SkyTaxi selbst sofort wieder abzieht oder aber weggeschickt wird, weil es keinen Sinn macht, so weiterhin zu fliegen. Das nennt man dann operative Umstände oder operative Gründe. Interessant wäre mal zu wissen, wie gut die bisherigen Vorbuchungen für SEN wirklich waren. Denn eigentlich hätte man da einen guten Erfolg erwarten können, zumal Air Berlin sogar mit dem 76-Sitzer Dash eigentlich immer eine gute Auslastung hatte. Insofern besteht der Bedarf. Auch dass der alte Investor so kurzfristig vor dem Erstflug nach SEN aussteigt ohne sich die Entwicklung auf dieser Strecke erstmal eine Zeit lang anzusehen, ist ungewöhnlich und bemerkenswert. Vielleicht ist ja auch dem alten Investor das Geld ausgegangen. Auf jeden Fall hat er mit seinem Ausstieg die aktuellen Probleme ausgelöst. Vor allem ZRH und SEN können aber definitiv dauerhaft funktionieren, der Bedarf ist am FMO vorhanden. Bei Polen eher nicht. Auch die Ticketpreise waren absolut akzeptabel und vernünftig. Doch warum waren oder sind die Buchungszahlen dennoch so gering ? Meiner Meinung nach fehlt es schlichtweg an der Bekanntheit. Wer kennt denn in der breiten Kundenmasse wirklich Jetisfaction ? Wer weiss wirklich da draußen, dass es die Strecke FMO-ZRH gibt ? Oder dass man auch nach dem Abgang von Air Berlin auch weiterhin FMO-SEN buchen konnte ? Man hätte schon viel früher noch viel mehr Werbung für Jetisfaction und deren eigentlich wirklich guten Angebote machen müssen. In allen Medien, alle Möglichkeiten ausschöpfen. Jedoch schon allein am FMO direkt gab und gibt es bis heute nicht einmal ein Plakat, kein Flyer, keinerlei Hinweis auf Jetisfaction. Dies zeigt doch aus erster Hand, wo das Problem liegt. Die erst kürzlich von Jetisfaction angekündigte neue große Werbekampagne gab es nie oder aber sie war so klein, dass sie dennoch keiner bemerkt hat. Dies war und ist immer noch das Hauptproblem von Jetisfaction. An SkyTaxi liegt und lag es definitiv nicht. Dort hat man einen guten Job gemacht. Zuverlässig und immer pünktlich. Das Produkt und Angebot von Jetisfaction ist eigentlich wirklich gut und durchdacht. Es hat auch weiterhin gute Aussicht auf Erfolg. Jedoch lag und liegt es auch weiterhin an den fehlenden Buchungen. Diese wiederum liegen an der fehlenden Werbung für das Produkt. Natürlich kostet eine breite Werbekampagne auch eine Menge Geld. Doch dafür bracht man am Anfang eben einen potenten und willigen Investor. Insofern gibt es für Jetisfaction auch nur eine weitere Zukunft, wenn man folgendes beherzigt: Man braucht einen neuen starken Investor, der bereit ist am Anfang auch eine Menge Geld auszugeben für z.B. eine viel breitere Werbekampagne, um viel mehr Bekanntheit und Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Natürlich muss man bei den vernünftigen Ticketpreisen wie zuvor bleiben und dann auch anfangs viel mehr Ausdauer haben. Auch das kostet viel Geld. Vor allem aber muss dann auch ein völlig neuer Name her. Die Marke Jetisfaction ist nun im Grunde endgültig verbrannt. Außerdem sollte man zunächst nur mit wirklich erfolgversprechenden Strecken wie SEN und ZRH beginnen. Mit relativ unbedeutenden und unbekannten Zielen in Polen hat man keine Chance. Denn letztlich entscheiden nur die Kunden über Erfolg oder Misserfolg. Man sollte vielleicht mal sehr sorgfältig analysieren mittels Umfragen oder soetwas, wo der Bedarf bei den potentiellen Kunden wirklich besteht. Nach Posen oder Breslau fliegen, nur weil dort die Homebase der kooperierenden Airline liegt, macht keinen Sinn, wenn die Kunden dort aber offensichtlich nicht in der breiten Masse hin wollen. Man sollte sich wirklich konzentrieren auf SEN und ZRH oder sich mal mit anderen Top-Destinationen beschäftigen wie z.B. Wien, Kopenhagen, Paris oder Rom. Wenn Polen, dann Warschau. Im Grunde die großen europäischen Hauptstädte, die wirklich für die breite Masse der Business-Kunden interessant sind. Mit einem neuen Namen, vielleicht sogar dann mit der angekündigten ATR, in die europäischen Metropolen ab FMO, dies könnte ein Erfolg werden. Potential und Bedarf sind vorhanden. Bin gespannt, wie es weitergeht...