Zwischen den Mühlsteinen

Ich weiß ja nicht wie intensiv du dich mit Politik beschäftigst...aber das sind gängige Formulierungen für Koalitionsverträge, in denen verschiedene Meinungen unter einen Hut gebracht werden müssen.

Und was ist an dem Start lachhaft? Minderheitsregierung kurz vor der Sommerpause - erwartest du, dass da sofort die krassesten Änderungen kommen. Dass die Studiengebühren nicht direkt fallen war vorher klar und wurde auch nie behauptet. Da viele Unis das Geld schon verplant haben sollte man schon so fair sein und da eine Übergangsphase gewähren.

Ich weiß ja nicht wie intensiv du dich mit Politik beschäftigst...aber das sind gängige Formulierungen für Koalitionsverträge, in denen verschiedene Meinungen unter einen Hut gebracht werden müssen.

Klar sind das Standardformulierungen. Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei. Es geht mir gar nicht um die Formulierung, sondern darum, dass man damit ein Ziel ausdrückt, von dem man weiß, dass es nicht machbar ist (sofern die FMO-Leitung mit ihrem Standpunkt recht hat).

Minderheitsregierung kurz vor der Sommerpause - erwartest du, dass da sofort die krassesten Änderungen kommen. Dass die Studiengebühren nicht direkt fallen war vorher klar und wurde auch nie behauptet. Da viele Unis das Geld schon verplant haben sollte man schon so fair sein und da eine Übergangsphase gewähren.

Auch hier ging es mir überhaupt nicht um den Zeitpunkt, wann die Studiengebühren fallen. Ich habe auch nicht erwartet, dass das von heute auf morgen geschieht. Es ging mir vielmehr um die Frage der Gegenfinanzierung. Erstmal versprechen, dass die Studiengebühren abgeschafft werden (übrigens ein Direktzitat aus dem Koalitionsvertrag: "Wir wollen noch in diesem Jahr das Gesetz zur Abschaffung der Studiengebühren verabschieden."), und dann nach der Wahl fällt denen auf einmal auf, dass man dafür erstmal das nötige Geld braucht?? Also entweder haben die das dann vorher nicht vernünftig durchdacht, oder aber die Unklarheit bei der Finanzierung wurde in Kauf genommmen. Hauptsache, man bekommt die Stimmen der Studenten.
Und das Argument, dass viele Unis das Geld schon verplant haben, ist hinfällig, da im Koalitionsvertrag, direkt nach meinem letzten Zitat, steht: "In diesem Gesetz werden wir sicherstellen, dass den Hochschulen zum Ausgleich Mittel in gleichem Umfang zur Verfügung gestellt werden."
So jetzt zurück zum Thema würde ich sagen.

Weniger Passagiere

Ich habs befürchtet...

Was will man denn auch gegen die "harten" Fakten argumentieren? Der FMO schneidet mal wieder schlechter als seine Nachbarn ab und der Aufschwung ist noch lange nicht angekommen. Ich sehe langsam wirklich große Probleme, das Projekt Ausbau der Piste mit guten Argumenten zu untermauern, erstrecht nachdem sich die politischen Verhältnisse drastisch verändert haben. Die Prognosen und Gutachten pro Ausbau sind bis dato nicht eingetreten. Wie will man ein Projekt vorantreiben, wo die wichtigsten Voraussetzungen fehlen, nämlich die Passagiere. Die Entwicklung in den letzten 10 Jahren zeigt doch eine klare Richtung, nach unten.

Klick

Ich will mich ja nicht selbst loben oder sowas, aber im Gegensatz zu anderen Usern hier war mein Pessimismus (oder wie ich es nannte Realismus) vor einigen Monaten ja wohl begründet.
Das nun auf die Regionalität und den Westfalen zu schieben ist keine gute Idee, erstens liegen DTM und PAD auch in Westfalen und zweitens fliegen ja auch andere Leute ab FMO.
Fakt ist, dass es am Angebot(es gab beispielsweise schon Saisons mit 20% mehr Angebot nach PMI), der Strategie und der Konkurrenzsituation liegt. Warum sagt man das nicht einfach mal?

Und das ständige Wiederholen der abgedroschenen Phrasen a la "der Aufschwung wird auch am FMO ankommen" machen sie auch nicht besser. Es bestärkt höchstens die Ausbaugegner...

Der FMO muss um jeden einzelnen Fluggast kämpfen...von alleine bekommt man in der Luftfahrtbranche auf einem derart umkämpften Markt wie es beim FMO ist nichts geschenkt.

Fakt ist, dass es am Angebot(es gab beispielsweise schon Saisons mit 20% mehr Angebot nach PMI), der Strategie und der Konkurrenzsituation liegt. Warum sagt man das nicht einfach mal?

An der Konkurrenzsituation: Eindeutig ja.
Am Angebot: Eindeutig auch ja. In einigen Bereichen wurde Kapazität reduziert, z.B. wie von dir angesprochen nach PMI (soweit ich weiß) oder meinetwegen auch z.B. nach VIE. Beim AB-Angebot nach MUC weiß ich nicht, ob da nicht insgesamt auch eine Reduktion rauskommt durch die Umstellung auf Dash.
Interessant sind dazu auch die DESTATIS-Auswertungen, an denen man genau sehen kann, welche Strecken im Vergleich zu 2009 Gewinne oder Verluste an Passagieren verzeichen. Ich komme da zu dem Schluss, dass vermutlich ein Teil des Wachstums nach AYT auf Kosten von PMI geht.
An der Strategie: Das kann sein, aber meine Hand dafür ins Feuer legen würde ich nicht. Denn schauen wir nach PAD: Der Flughafen hat so ca. die gleiche Strategie wie der FMO, dennoch geht's da jetzt aufwärts. Das sah Anfang des Jahres noch anders aus, da hatte PAD deutlich stärkere Rückgänge als der FMO.

In dem Bericht wird ja auch noch gesagt, dass zusätzlich angebotene Kapazität nicht angenommen wurde. Leider haben wir ja die DESTATIS-Auswertungen von Mai und Juni noch nicht, aber anhand der Auswertung von Januar-April kann ich das nicht erkennen. Die neuen Strecken Izmir, Istanbul, Sylt und Rimini scheinen ja einigermaßen gut anzulaufen, wie auch in der WN steht. Nürnberg wurde im Winter von 3/7 auf 4/7 aufgestockt und dort sind auch die Pax-Zahlen angestiegen. AYT wurde deutlich ausgeweitet und dort sind die Zahlen auch gewaltig gestiegen. Z.B. im März wurde die Pax-Zahl mehr als verdoppelt.
PMI hatte zwar Rückgänge, aber in den Winterhalbjahrmonaten noch nicht sooo stark. Auch auf den Strecken nach MUC und VIE gab es Rückgänge, wobei das Bild bei MUC geteilt ist: Rückgänge in Januar und Februar, Zuwachs im März. Der April entzieht sich als Aschemonat ja leider etwas der Auswertung.
Jedenfalls sind da, wo mehr Kapazität angeboten wurde, auch mehr Passagiere geflogen. Folgendes gilt unter Vorbehalt, da wir ja wie gesagt die DESTATIS-Auswertungen von Mai und Juni noch nicht kennen, in denen es ja anders aussehen könnte: Ich finde nicht, dass man generell sagen könnte, dass zusätzliche Kapazitäten nicht angenommen wurden. Ich finde auch, dass der Herr Heinemann sich hier unglücklich ausgedrückt hat. Ein einfaches "auf etablierten Strecken wie PMI gab es Rückgänge" wäre klarer gewesen. Auch in dem Punkt wo er sagt, dass die neuen Ziele vom Fluggast nicht honoriert wurden, obwohl er dann sagt, dass die Strecken gut angenommen werden.

Das Problem im Moment ist meiner Meinung nach, dass durch Zuwächse in manchen Bereichen, wie z.B. in die Türkei, die Rückgänge an anderer Stelle nicht aufgefangen werden können. Ob es in der zweiten Jahreshälfte anders wird, bleibt abzuwarten und hängt wohl auch davon ab, wieviel Kapazität gerade im touristischen Bereich denn nun im Winter angeboten wird.

Ein zentrales Problem des FMO ist in der Tat die Konkurrenzsituation. Damit meine ich jetzt gar nicht PAD und DTM, sondern auch andere Flughäfen: Z.B. HAJ, BRE, AMS, HAM, DUS, die dann doch das Potenzial am FMO arg begrenzen. Wenn ich mal so an meinen Bekannten- und Freundeskreis denke, dann erstaunt mich manchmal, von wo aus überall in den Urlaub geflogen wird, obwohl der FMO eindeutig mit Abstand der nächste Flughafen ist. Und damit meine ich nicht nur Ziele, die ab FMO nicht oder nicht als Nonstop-Ziel angeboten werden, sondern die Standardziele wie PMI, Kanaren, Antalya usw.

Ich meine ja auch eine Mixtur aus Strategie, Konkurrenz und Angebot die für die Rückgägnge verantwortlich ist.

Hier ein weiterer Artikel: Klick

Wie oben geschrieben wird sich von alleine nichts ändern. Wenn Heinemann sagt, dass sich im 2ten Halbjahr die Zahlen ändern müssen, dann würde mich doch mal interessieren, wie er das erreichen möchte...

Ich komme nicht aus dem Einzugsgebiet des FMO, deswegen kann ich nicht sagen, ob Strecken auch beworben werden? Z.B. in den Printmedien? Nicht die Banner auf den bekannten Zeitungshomepages. Der Frage von B777 kann ich mich anschließen, wie will man das zweite Halbjahr besser gestalten? Vielleicht müsste man mal Geld in die Hand nehmen und den FMO massiv bewerben. Wo nachher das Geld verbrannt wird ist doch relativ egal, denn mit diesen Verkehrszahlen wird man nicht mehr lange eine schwarze Null beim Jahresabschluss hinbekommen.
Man kann auch den Eindruck bekommen, dass der FMO nicht gewillt ist das Ruder rumzureißen. Will man weiterhin ruhig abwarten, nach dem Motto: Mal schaun was da noch so kommt. Augen zu und durch, wird schon gut gehen.
Ich würde mal drastische Neuausrichtung des Marketing empfehlen, den Fehler beim Westfalen zu suchen ist doch mehr als dürftig. Das Kapazitäten nicht angenommen werden liegt eventuell auch daran, dass viele gar nicht wissen was alles geboten wird, mal von PMI und AYT abgesehen.
Einen weiteren Grund warum Kapazitäten nicht genutzt werden ist vielleicht, dass Flüge ab DUS billiger sind. Eine AB hat dort sicher Überkapazitäten die auf den Markt geschmissen werden, in PAD und FMO werden dafür Kapazitäten runtergefahren und Passagiere umgebucht. Für eine TUI und HAJ gilt eventuell dasselbe. Überkapazitäten werden auf Kosten der regionalen Flughäfen aus der Fläche abgebaut.

Sprach man vor Jahren mit Verkäufern oder Beziksleitern, hatten die immer ein Problemgebiet: die Stadt Osnabrück
Münster lief dagegen immer gut.
Spricht man heute mit Verkäufern und Beziksleitern, haben die zwei Problemgebiete: die stadt Osnabrück und die Stadt Münster.
Hinemanns Begründung scheint oberflächlich zu sein, wer aber hier mit Vertrieb zu tun hat, der wird ihn zu einem großen Teil bestätigen.
Warum ist es so? Das mag der Teufel wissen! Bestenfalls gibt es hier Stagnation, jedenfalls in den Gewerben, die ich kenne.

Ob es der Lehre entspricht kann ich nicht sagen, ich glaube aber, dass Luftverkehr ein Indikator ist, wie es auch sonst in der Wirtschaft läuft
oder wie gerade die Stimmung bei den Konsumenten ist.

Subjektiv meine ich aber -gerade in den letzten zwei, drei Wochen-, dass sich auch hier die Stimmung aufhellt.

Also teile ich auch den Optimismus -wenn auch vorsichtiger-, den er an den Tag legt.

Zwar nur ein "kleiner" unter den Großen, aber C9 streicht den Mittagsaumlauf nach STR. Für mich nicht unbeding ein Zeichen, dass es Aufwärts geht. Ich bin auch mal gespannt, was der FMO vom Juli für Zahlen präsentiert. PAD legt ja mit +8 - +8,5% ordentlich vor..