Ja, ich würde sogar soweit gehen, dass angesichts der aktuellen Sicherheitslage und den damit ausbleibenden Touristen die möglichen Visaserleichterungen der Strohhalm für türkische Airlines sind, an den sie sich klammern. In den letzten Jahren sind irre Kapazitäten entstanden, allein aus NRW fliegen TK, PGS, Onur, Atlasjet, Borajet Istanbul an (+Germanwings), dazu kommt Sunexpress mit ganzjährigen Ankara und Izmir Strecken sowie viele weitere Airlines mit Unmengen an Anatolienverbindungen in der Sommersaison nach Zonguldak, Trabzon, Samsun, Adana, Kütahya, Elazig, Malatya, Gaziantep, Kayseri, Konya usw.. Das Ganze nur aus NRW! Antalya, Bodrum, Gazipasa sind da noch nicht mal mit drin.
Das sind eine Menge Plätze die zu füllen sind.
Die Erteilung von Visa stellt nicht nur eine hohe finanzielle und oftmals auch zeitliche Hürde dar, sondern vor Allem auch eine psychologische wegen des riesigen Aufwands zur Beschaffung von Dokumenten und Unterlagen. Dazu muss man (sofern keine offizielle Einladung vorliegt) noch eine Kaution hinterlegen, für die man ein in € geführtes Konto eröffnet und mit etwa 500 € (je nach Aufenthaltsdauer) "blocken" muss. Bei der ersten Beantragung muss man dann zum Konsulat reisen, ggfls. dort (Istanbul/Ankara/Izmir) übernachten und nochmals ca. 100 € (60 € für das Visum+ ca.40 € an "IDATA") an Gebühren bezahlen. Nachdem man alles erledigt hat weiß man trotzdem nicht ob das Visum ausgestellt wird oder nicht. Diesen Aufwand betreibt keiner um mal eben Verwandte oder Freunde in Deutschland zu besuchen oder eine Städtetour zu machen. Wenn diese Hürde allerdings fällt, wird das meiner Ansicht nach gerade in der ersten Zeit einen Boom auslösen, der vielleicht sogar die wegfallenden Paxe wegen der Sicherheitslage ausgleichen kann (zumindest was die Anzahl der Passagiere angeht). Gerade bei Türken beliebte Städte wie Amsterdam, Berlin, Prag, Paris, Rom, Venedig usw., die trotz der Visumspflicht bereits seit einigen Jahren einen starken Anstieg an türkischen Touristen verzeichnen können werden davon profitieren. Selbstverständlich auch sämtliche Gegenden in Deutschland/NL/BE, in denen viele türkischstämmige leben. Die familiären Verpflechtungen zwischen den hier lebenden türkischstämmigen und deren Verwandter in der Türkei sind immer noch ziemlich stark. Wenn man bedenkt, dass bestimmt 95 % dieser Menschen in den 56 Jahren Gastarbeitergeschichte noch nie ihre Familie/Freunde in Deutschland besucht haben wird dies sicherlich zu einem Anstieg an Paxen führen. Das ist auch meine Hoffnung für TK am FMO, denn je beliebter und bekannter der FMO bei türkischstämmigen im nördlichen Ruhrgebiet wird, desto mehr wird TK von dieser Entwicklung profitieren. Wenn ich bedenke, dass jeder meiner Freunde/Cousins etc. in der Türkei mich nach der Abschaffung der Visumspflicht je ein Wochenende besuchen wird (das wird wahrscheinlich auch so sein), könnte ich jedes Jahr einen halben A319 füllen Natürlich werden durch die Visumserleichterung auch jede Menge Glücksritter und Goldgräber (um es mal etwas freundlicher auszudrücken) vornehmlich aus dem Osten der Türkei zunächst nach Deutschland reisen, aber hoffentlich werden diese ganz schnell merken, dass es auf dem Arbeiterstrich in der Dortmunder Nordstadt ohne Aufenthaltserlaubnis nicht besser ist als in Diyarbakir..
Meine Einschätzung ist, dass von einer solchen Entwicklung TK am meisten profitieren wird und das ist wiederum gut für den FMO.
Sorry fürs OT/für die lange Antwort aber das Thema ist halt etwas komplexer.