In der Ausgabe der WN vom 09.06.2022 wurde über ein Gutachten berichtet, welches die Politik in Münster und dem Kreis Steinfurt in Auftrag gegeben haben. Das Ergebnis aus diesem Gutachten besagt, dass eine Schließung für die Eigentümer zu teuer wäre. Aber der Flughafen solle auch sparen. So wurde vorgeschlagen in den Wintermonaten auf die Nachtflüge zu verzichten, die Flughafenfeuerwehr herabzustufen, das Terminal 1 in Büroflächen umzuwandeln und die Entgelte geringfügig zu erhöhen. Außerdem gehen die Gutachter davon aus, dass sich die Fluggastzahlen erst ab 2026 wieder über 1 Millionen Passagiere entwickeln würden.
Nun liegt mir dieses Gutachten natürlich nicht vor. Aber so einige Dinge möchte ich dann doch einmal hinterfragen. Was verspricht man sich davon, wenn beispielsweise das Terminal 1 tatsächlich in Büro- und Gewerbefläche teuer umgewandelt wird. Zum einen müssen dann erst einmal potente Mieter gefunden werden und zum anderen werden auch weiterhin die Gates im Obergeschoß genutzt werden. In den Wintermonaten findet eh so gut wie kein Nachtflugverkehr statt. Da der FMO aber bestimmt auch eine Betriebs Pflicht hat stellt sich mir die Frage, ob eine temporäre Schließung in dieser Zeit überhaupt möglich ist. Das gleiche gilt im Übrigen auch für eine Herabstufung der Flughafenfeuerwehr. Wie soll so etwas aussehen? Macht man es dann wie in Dortmund, wo am Flughafen die Wehr eher klein gehalten ist und man die Berufsfeuerwehr der Stadt Dortmund mit einplant? Der FMO liegt viel weiter von den Städten entfernt, als dieses es in Dortmund der Fall ist.
Auch die Erhöhung der Entgelte sehe ich durchaus kritisch. Wie will der Flughafen neue Kunden anwerben, wenn die Entgelte noch höher werden. Da in der Luftfahrt sich die Netzwerkgesellschaften auf die großen Airports festgelegt haben, bleiben in der Fläche häufig nur die Lowcoster übrig. Und die wollen erfahrungsgemäß keine höheren Gebühren zahlen.
Bleibt noch der Ausblick darauf, wann der FMO tatsächlich das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben wird. Wie schnell eine Korrektur der Zahlen nach oben möglich ist, zeigen ja die Passagierzahlen in diesem Frühjahr. Die Prognose wurde für 2022 deutlich nach oben korrigiert. Bis 2026 sind noch vier Jahre. Sollte sich die Entwicklung und der Nachholbedarf weiter so fortsetzen wie im Moment, dann dürfte eine Erholung womöglich auch früher erfolgt sein. Ob in dem Gutachten die diesjährige Entwicklung schon so eingearbeitet ist, weiß ich natürlich nicht. Wenn ich jetzt mutmaßen sollte würde ich sagen, wohl eher nicht.
https://www.wn.de/muenster/fmo-soll-wei ... en-2583173